Zitat von ex-blond -------------------------------------------------------------------------------- Ich bin nicht mehr sicher, ob es wirklich eine positive Errungenschaft der Zivilistion ist, die Todesstafe abzuschaffen. --------------------------------------------------------------------------------
Zitat von Vielleichteinlinker Ist es. Uneingeschränkt, für jeden Fall, zu 100% .
Hier fehlt mir Ihre Begründung. Ich hatte begründet warum ich meine, dass die Abschaffung der Todesstrafe möglicherweise KEINE positive Errungenschaft der Zivilisation ist. Wie begründen Sie (logisch-rational) Ihre Aussage, die Abschaffung sei "für jeden Fall, zu 100%" eine positive Errungenschaft?
Zitat von Vielleichteinlinker Wenn man über das Ende der Todesstrafe debattiert dann freilich nur, wenn es eine andere, endgültige Strafe gibt. Etwa: Lebenslänglich ohne Chance auf Begnadigung.
Hier haben Sie meine volle Zustimmung! Ich halte "Lebenslänglich ohne Chance auf Begnadigung" als die einzig vielleicht vertretbare Alternative zur Todesstrafe. Hier fangen aber auch meine Zweifel an: zeigt es sich nicht in der Praxis, dass es nicht bei dieser Alternative bleibt, sondern dass eine Verschiebung des Schuld-Verständnisses weg vom Täter stattfindet, dass der Täter über kurz oder lang als Opfer verstanden wird? Wie bei uns, wo es kein lebenslängliches Lebenslänglich gibt? D.h., was in der Theorie gut klingt hat in der Praxis eine fatale Auswirkung auf das Denken der Menschen, auf die Mentalität der Gesellschaft? Das hier ist das Ergebnis (Link führt zu einem Foto): http://www.faz.net/s/RubF44DB96803344C01...ommon~SMed.html (Tim war der Mörder in Winnenden, der im Frühjahr 2009 Mitschüler erschossen hat und schließlich von einem Polizisten tödlich getroffen wurde) Ist so etwas nicht die logische Konsequenz auf die Abschaffung der Todesstrafe und dem damit zusammenhängenden Menschenbild (was ist Schuld, Selbstverantwortung, böse/gut...)
Zitat von Ungelt Und ich frage mich auch, ob die "humane Handhabung" dieser Dinge neben der von Ihnen schon sehr gut beschriebenen fatalen Wirkung auf die indirekten Opfer nicht auch weitere Auswirkungen auf die Gesellschaft hat. Wir sind doch alle in der Lage mitzufühlen, und es entstehen in uns auch ähnliche (archaische, natürlich) Gefühle. Die verflüchtigen sich nicht einfach so, die bleiben, werden erneuert, und wirken.
Sehr interessanter Gedanke! Muss ich drüber nachdenken ...
Das einzige Argument, was meiner Meinung nach überzeugend gegen die Todesstafe spricht ist die Frage, ob es klug ist dem Staat diese Macht über Leben und Tod zu geben. Wobei das bei einer Demokratie vielleicht kein Problem ist. Ich bin mir darüber noch nicht ganz im Klaren ...
"He who is compassionate to the cruel will ultimately be cruel to the compassionate" - da ist vielleicht was dran. http://ex-blond.com http://antialleinerziehende.wordpress.com/
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