Meiner Meinung nach argumentieren Sie fundametalistisch und berücksichtigen zu wenig die vielen Probleme, die bei einer Einführung der Todesstrafe auftauchen würden. In diesem Zusammenhang weise ich noch einmal auf die oben zitierte Begründung von George H. Ryan hin, in der er seine Erfahrungen sehr anschaulich und bedenkenswert einbringt.
Nur zwei von vielen moeglichen weiteren Fragen:
Nehmen wir an, dass nur 1% der Todesurteile Fehlurteile sind, dann konnte allein schon der nachmals 43. Präsident der Vereinigten Staaten nach Texanischem Recht nicht verhindern, dass etwa zwei Unschuldige hingerichtet wurden. Wie stehen Sie dazu?
Ein andere Schwierigkeit: auf was wollen Sie die Todesstrafe alles anwenden? Nur auf Mord? Oder auch auf, etwa, Hochverrat? Nehmen wir an, ich spiele den Talibans in Kundus die Fahrtroute einer Patrouille zu, mit der Folge, dass diese dann über einen Sprengsatz fährt wobei fünf deutsche Soldaten getötet werden.
Wäre es dann nicht gegen alle Gerechtigkeit, wenn man mir, gleichgültig mit welcher erlesenen Methode auch immer, den Garaus nicht macht? Das Beispiel, das jetzt nicht nach den Regeln des juristischen Oberseminars zerpflückt werden sollte, soll als Illustration dienen, dass, wenn man diese 'can of worms' aufmacht, sofort ein Abgrenzungsproblem auftaucht, das meiner Meinung nach nicht loesbar ist, jedenfalls nicht im Rahmen der rigiden Gerechtigkeitsvorstellung, die Sie hier entwickeln.
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