Früher war mir der private Waffenbesitz der Amerikaner auch ein Dorn im Auge, mittlerweile denke ich da anders drüber. Dominik Brunner könnte noch leben, wenn er den drei Kanaillen mit einer Handfeuerwaffe entgegengetreten wäre. So wurde er totgeschlagen ... weil er wehrlos war - einer Übermacht ausgeliefert, die er nicht auf Distanz halten konnte. Es gibt sicher viele Beispiele mehr.
Warum darf ein unbescholtener Bürger denn nicht wehrhaft sein? Was hätte jeder der hier Anwesenden an Brunners Stelle gern dabeigehabt um diese Gangster zu vertreiben? Mal ehrlich, welcher Mensch wäre nach diesem Fall noch so dumm, die berühmte Zivilcourage zu zeigen um anschließend totgetreten zu werden? Oder anders ... was macht der geschätzte Mitforist, wenn er des nachts aufwacht weil offensichtlich Fremde in der Wohnung sind? Die Decke über den Kopf ziehen? Unterm Bett verstecken und hoffen dass es schnell vorbeigeht? Schlafend stellen, und wenn dann endlich alles ruhig ist die Polizei rufen (welche dann nach endlosen 20 min eintrudelt)?
Ich wüsste ehrlich gesagt nicht, was ich in einem solchen Fall täte, aber ich weiß was ich gern tun wollte. Und zwar den potentiellen Gegner mit freiem Rücken auf Distanz halten. Es ist meiner Meinung nach das Recht eines freien Bürgers, sein Leben, seine Familie, Schwächere und auch sein Hab und Gut zu schützen, ohne gleich in den Infight mit einer evtl. messerbewehrten Übermacht gehen zu müssen. Aber nein, dem gesetzestreuen Bürger werden bald nur noch Nagelfeilen in der Hosentasche erlaubt sein, CS-Gas ist schon verboten, Taser auch, Pfefferspray darf nur gegen "wilde Tiere" zum Einsatz kommen.
Gewaltbereite Kriminelle wissen doch, dass der Bürger wehrlos ist - da ist die Gefahr doch nahe null! Ich habe noch irgendeine Filmszene vor Augen, als irgendein Gangster in einem öffentlichen Gefährt Stress machen wollte ... plötzlich hörte man es überall klicken und ratschen und ein Dutzend Läufe richteten sich auf ihn - da war Ruhe. Oder die Szene aus "Crocodile Dundee": "Was, das soll ein Messer sein? Das ist ein Messer!"
Ich persönlich möchte als gesetzestreuer Bürger nicht wehrlos gegenüber Gesetzlosen sein, aber ich bin dazu verdammt! Der Staat hat uns entwaffnet und damit sind wir krimineller Willkür schutzlos ausgeliefert. Nicht mal den Anschein von Wehrhaftigkeit hat er uns gelassen. Wir können uns, wie die Hühner, nur ganz still verhalten wenn Reinecke Fuchs um den Stall schleicht. Vielleicht kommt ja doch zufällig ein Jäger des Weges. 
Mein Wunsch wäre eine einfacher zu erlangende (kleine) Waffenbesitzkarte für jeden (evtl. erst ab 25 Jahre), der ein makelloses polizeiliches Führungszeugnis aufweisen kann. Die Altersgrenze hätte den Vorteil, dass kaum einer bis 25 noch polizeilich auffällig würde werden wollen. Ein Leckerli, wie der Führerschein ab 18. Ein paar Pflichtstunden Waffenkunde und Schießtraining und beim Erwerb einer Waffe wiederum ein paar Pflichtstunden, um mit diesem speziellen Modell klarzukommen.
Dieser kleine Waffenschein würde dazu berechtigen eine Handfeuerwaffe zum Schutz des Wohnraums in ebendiesem bereitzuhalten und sie in einem geschlossenen Behältnis mit zum Schießstand zu nehmen.
Der große Waffenschein würde dazu berechtigen, die Waffe auch außerhalb des eigenen Territoriums zu tragen. Dazu gehörte natürlich eine schärfere Prüfung. Aber wer alles anstandslos überstanden hat, warum soll der nicht wehrhaft sein dürfen?
Sanktionen: Wer gegen die Waffengesetze verstößt, oder ein Gewaltverbrechen gegen Menschen, Tiere, oder Gegenstände verübt, dem wird die Waffenbesitzkarte für mindestens 5 Jahre entzogen, alle Waffen werden konfisziert, eine Hausdurchsuchung ist obligatorisch. Bei einem weiteren Verstoß wird die Berechtigung auf Lebenszeit entzogen, 1 Jahr Knast ist obligatorisch.
Vorteile: Kein Krimineller kann mehr davon ausgehen, dass wirklich alle Hühner wehrlos sind und Jugendliche (Ü25) werden den Teufel tun, sich mit dem Gesetz anzulegen, wenn die Gefahr droht, als einziges Huhn der Clique waffenlos übrigzubleiben.
Ich bin kein Waffennarr, ehrlich nicht. Ich fand den Waffendrill bei der BW sogar äußerst nervig, aber ich will nicht von Staats wegen wehrlos sein müssen, während sich Kriminelle einen Dreck ums Gesetz scheren. Was die Arbeitsteilung mit der Polizei angeht: Ähem, wenn es wirklich brenzlig wird ... wieviele Minuten braucht die Polizei so im Durchschnitt um zum Tatort zu gelangen?
Beschaffbarkeit von illegalen Waffen: Zettel hat völlig recht. Wir wüssten natürlich nicht, wen wir ansprechen sollten um eine Schwarzmarktwaffe zu erstehen ... die kriminelle Szene weiß es aber ganz genau. Als bei uns damals die Russen abgezogen sind, wurde alles verscherbelt was man verstecken konnte. Mir wurde damals eine Makarov für 300 DM, oder eine Kalaschnikov für 1000 DM offeriert. Ich fragte nur, was ich mit dem Scheiß soll, heute würde ich eventuell bei der Makarov ins Schwanken kommen.
Na, wenigstens haben die Schweizer was gegen bösartige Hunde erfunden. Derzeit noch frei verkäuflich ... wer weiß, wie lange noch.
Beste Grüße, Calimero---------------------------------------------------- Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire
|