Hinterher ist es natuerlich ein leichtes zu sagen, man habe es vorher schon gewusst.
Vor dem Argentinien-Spiel wurde darueber geschrieben, wie man Messi ausschalten kann. Die Nationalmannschaft hat dann in der ersten Haelfte gegen Argentinien (aehnlich gegen England) gut gespielt, ein (fruehes) Tor erzielt und ist mit diesem Erfolg und dem Gegner mit gewachsen. Das Tor hat sie stark gemacht und hat nachdem die anderen schon angeknackst waren, die Selbstsicherheit vermittelt, welche zum 4:0 und 4:1 gefuehrt hat. Gestern ist gerade dies nicht passiert. Das Gegentor kam zu spaet um Dynamik in die Partie zu bringen.
Gegen Spanien war vor dem Spiel kaum etwas uber die Taktik zu erfahren. Mich hat bei der Pressekonferenz des DFB am Tag vor dem Spiel gestoert, dass die Deutschen erneut als Underdog ins Spiel gehen wollten. Es ist zwar wohl mittlerweile ublich, dass Trainer ihr Team als Aussenseiter kleinreden, ehe sie ins Spiel gehen. Doch mich aergert das. Wer im Halbfinale steht, der darf in realistischen Toenen davon reden, das Turnier gewinnen zu wollen. Die Betonung liegt auf wollen. Auf dem unbedingten Siegeswillen. Das ist ein bischen ewtas anderes als nur der Wunsch Gewinnen zu wollen. Es ist das, was Juergen Klinsmann mal 'Wir hauen die Polen durch die Wand' genannt hat: Das Wissen auch zu Gewinnen.
Gestern hat dieses Siegeswille, der Ehrgeiz, der Kampfgeist, die damit verbundene Lockerheit angesichts der eigenen Staerke gefehlt.
Es ist nicht immer moeglich diese Punkte abzurufen. Die Mannschaft ist ins Schwimmen gekommen, es hat die Lockerheit, das Wissen um die eigenen Staerken gefehlt. Die Spanier waren einfach besser. Besser vorbereitet, besser bei der Sache, entschlossener.
Mich wuerde sehr interessieren, wie man es hinbekaeme, 'die eigene Leistung auch in so einer Situation abrufen zu koennen' (Fussballerphrase). Wie kommt man in diesen Modus aus Leichtigkeit, Lockerheit, eigenem Koennen? Das 'im Kopf gewinnen' ?
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