Lieber Nepumuk, mein Beitrag bezog sich weniger auf den Einsatz von Polizisten aus der Türkei, als auf den Vorschlag Zettels, an Stelle dessen "verstärkt türkischstämmige Bewerber in den Polizeidienst aufzunehmen und sie gezielt in diesen Problemgebieten einzusetzen.".
Dennoch kurz zu den beiden von Ihnen angeführten Argumenten:
Zitat von Nepumuk 1. Begegnet die städtische Mittelschicht in der Türkei die ländliche Bevölkerung Anatoliens mit oft mit großer Verachtung.
Das habe ich in der Form auch schon öfters gehört, konkrete Studien hierzu sind mir jedoch nicht bekannt. Ich kann den Wahrheitsgehalt dieser Behauptung deshalb nicht objektiv beurteilen. Darüber hinaus stellt sich natürlich die Frage, ob die von der Türkei ausgeliehenen Polizisten tatsächlich der städtischen Mittelschicht entstammen. Ostanatolische Dorfpolizisten wären ja theoretisch ebenso vorstellbar.
Zitat von Nepumuk 2. Sind diese Polizisten eben nicht aus diesen Vierteln, sind eben nicht mit den Menschen dort Verwandt (was nämlich bei Bewerbern mit Migrationshintergrund wahrscheinlicher ist) und deshalb wohl weniger bestechlich etc.
Tja, dies ist eine Frage der Loyalität, die sich nicht nur bei der Polizeikräfte-Frage stellt. Erdogan fordert von seinen in Deutschland lebenden Landsleuten jedenfalls offen Loyalität zur Türkei ein. Es ist die Frage, wie etwaig ausgeliehene Polizisten dazu stehen würden, Verwandschaftsbeziehungen einmal bewusst ausgeklammert. Um ein wenig abzuschweifen: Auch die kurzzeitig aufgekeimte Nationalhymnen-Mitsing-Debatte bei der WM hatte ja einen (möglicherweise unterstellten) Loyalitätskonflikt einzelner Spieler zum Hintergrund. Mich würde wirklich interessieren, ob der Bundestrainer bei einem (potentiellen) WM-Finale Deutschland gegen die Türkei Mesut Özil als Elfmeterschützen antreten lassen würde.
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