Ein Tip für später: Die Seite www.gesetze-im-internet.de ist sehr zuverlässig, quasi amtlich (wenn auch nicht der Bundesanzeiger) und ich suche sie regelmäßig auf, wenn ich den aktuellen Gesetzestext brauche. Leider sind die älteren Fassungen, die man in der anwaltlichen Praxis ja auch oft noch braucht, auf der Seite nicht zu finden. Da helfe ich mir mit der Speicherung des Textes auf Fp.
Zitat von Tristram Shandy ... was ein "Verlust der Staatsangehörigkeit [...] gegen den Willen des Betroffenen" anderes sein sollte, als ein Entzug. Wenn ich das jetzt richtig verstehe, geht es beim Verlust immer darum, dass der Betreffende die deutsche Staatsangehörigkeit erst gar nicht hätte besitzen dürfen.
Im Prinzip richtig, erfaßt sind aber auch noch einige weitere Fälle. Ich will aber nicht abschweifen.
Zitat von Tristram Shandy
Ich hatte schon vermutet, dass es eine Vorgänger-Diskussion mit ähnlicher Thematik gegeben haben muss. Ihre Reaktion wirkte auf mich wie einer der typischen Reflexe, die man aus "linken" Diskussionen kennt, sobald ein bestimmtes Schlüsselwort ausgesprochen wird. In dieser konkreten Situation hatte ich die gedankliche Assoziationskette etwa so empfunden: Entzug der Staatsbürgerschaft -> Ausländer raus -> Stammtisch -> Nazi. Dazu passte, dass Hajo sofort das Wort "Deportationen" in den Mund gelegt wurde, welches er gar nicht benutzt hat. Ihr letztes Posting gefällt mir deshalb deutlich besser.
Mir paßt letztlich dieses oberflächliche "argumentieren-ohne-Sachverstand-aber-mit-Wut-im-Bauch" nicht, wo ein paar zusammengestoppelte Schlagworte und Vorurteile als Meinung verkauft werden, und man nicht einmal bereit ist, Fehler (die jeder machen kann) zu korrigieren und dazuzulernen (was auch jedem gut ansteht). Der letzte Beitrag von Hajo ist dafür ein recht gutes Beispiel.
Dieses Denken findet sich überall, bei allen politischen Richtungen. Versuchen Sie mal, einem Sozialarbeiter der AWO klarzumachen, daß es tatsächlich nicht nur arme politisch Verfolgte gibt, sondern auch knallharte Kriminelle. Oder umgekehrt jemandem, der das deutsche Volk mit einer großen Familie verwechselt, daß er sich auf dem falschen Dampfer befindet.
Die Migrationsproblematik ist sehr komplex und es erfolgen Weichenstellungen für mehrere Jahrzehnte. Auch sollte man sich vor Augen führen, daß die Migranten, über die sich Hajo so aufregt, nur eine kleine Minderheit sind. Man sollte sie ernst nehmen (was unsere Politiker nicht tun), aber man sollte einen kühlen Kopf bewahren. Es steht immer - für mich jedenfalls - immer der Mensch um Mittelpunkt, nicht die Ideologie desjenigen, der sich ach so um die Migrationsproblematik sorgt. Ich mach mir die Sache jedenfalls - auch nach 20 Jahren - nicht einfach.
Überhaupt eine der besten Äußerungen zum Thema Migration kommt übrigens von P.J. O'Rourke:
http://www.youtube.com/watch?v=5R-btD3yIuU
People are assets!!!
Zitat von Tristram Shandys Nur ganz kurz dazu, damit wir uns nicht zu weit vom eigentlichen Thema entfernen:
Alles richtig (wobei ich die Aussagekraft der Zahlen mal offen lasse). Ich bestreite auch nicht, daß linke Parteien derzeit stärker von einer doppelten StA profitieren als die CDU/CSU. Das liegt aber an der schlechten politischen Arbeit dieser Parteien, weniger an den Migranten.
Bei den Spätaussiedlern ist es nach meinen Informationen und Erfahrungen so, daß die große Mehrzahl in den ersten Jahren nach der Übersiedlung politisch desinteressiert ist. Erst nach 5-10 Jahren ändert sich das. Bei den jüngeren Angehörigen von Spätaussiedlern mag es wieder etwas anders aussehen. Ein Indiz für das Desinteresse ist zB der Umstand, daß die Landsmannschaft der Rußlanddeutschen als größte Interessenvertretung, es in den letzten 20 Jahren nicht ein einziges Mal geschafft hat, die Novellierungen des BVFG zu beeinflussen, obwohl nicht wenige Abgeordnete der CDU/CSU (auch anderer Parteien) aus Wahlkreisen stammen, wo die Rußlanddeutschen als Wählergruppe das Zünglein an der Waage hätten spielen können.
Die Mehrzahl der Migranten, die als Wähler für die CDU/CSU in Betracht kämen, sind mE genau die, die mit ihrem Beruf, ihrer Firma oder ihrer selbständigen Tätigkeit verheiratet sind. Also die Leute aus meiner Signatur, die Unaufälligen, die keine Zeit haben, sich politisch zu engagieren, selbst wenn sie die deutsche StA annehmen. CDU/CSU und FDP sollten sich einfach mehr anstrengen, für diese Personengruppe attraktiver zu werden, statt zu jammern.
People who are wise, good, smart, skillful, or hardworking don't need politics, they have jobs. (P.J.O'Rourke)
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