Zettel schrieb:
Zitat Wenn ein Bebauungsplan für, sagen wir, eine historische Altstadt Häuer vorsieht, die im Stil dort hineinpassen (ich denke mir, daß es so etwas geben muß, weiß es aber nicht), dann wird es schon schwieriger. Dann muß im Einzelfall entschieden werden (paßt ein halbwegs historisch aussehendes Geschäft noch, auf dem groß "Tchibo" steht?)
Dazu fällt mir was ein: Prag hat, wie jeder weiß, so eine historische Altstadt. Nach der Wende sind dort in Häusern, die schon restituiert (den ursprünglichen Besitzern zurückgegeben) worden waren, neue Läden entstanden, und die Besitzer waren meist Tschechen. Die meisten der ersten Läden, die ich dort gesehen hatte, fand ich - zu meinem Bedauern - überhaupt nicht schön, obwohl ihre Optik, zum Glück, leicht rückgängig zu machen war, weil die Fassaden nicht verändert wurden (vielleicht nicht verändert werden durften). Dann erblickte ich aber, irgendwann Anfang der 90er, ein echt gemütlich-anheimelnd, in eine Zeile mit alten Häuschen mit viel Fingerspitzengefühl einpasstes Geschäft, das - an einem kalten, feucht nebligen - Winterabend, dezent in die Dunkelheit leuchtete. Da schau!, dachte ich, endlich lernen die Einheimischen, wie man die schöne Bausubstanz erhalten & "trotzdem" Kommerz darin betreiben kann. Ich wollt also nachschauen, wer der behutsame & mit viel Geschmack sowie Raffinesse ausgestatteter Besitzer diese Schmuckstÿx ist & was les ich? Sie ahnen es, lieber Zettel! Ja, genau der war's: der dem Tchiling seine Bohnen bzw. maxingvest ag (wobei man Letzteres sicher schnell wieder vergessen kann).
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