Zitat von Zettel
Zitat von jana Ich muß aber vermerken, daß ich die Dinxbums nicht allzu oft verhundsn darf, weil sich das sonst schnell abschliffe. Hat das denn "Ihr" Arno immer gethán?
Nein, gar nicht. Anfangs hat er nur manchmal Umgangssprache geschrieben, also "ooch" und dergleichen, dann immer mehr die VerschreibKunst genutzt, um einen versteckten Sinn hinter einem Wort sichtbar zu machen; also beispielsweise "Pleasesee-Rock". Aber viele Textpassagen sind orthographisch ganz normal geschrieben.
Ich hatte, liebe Jana, ein Beispiel bringen wollen, aber auf die Schnelle keins im Web gefunden. Und das abtippen ... 
Jetzt habe ich aber eins. Es geht um Marie Bonaparte, eine Schülerin Freuds (und seine Mäzenin, als er von den Nazis verjagt wurde), die eine psychoanalytische Untersuchung über Edgar Alan Poe verfaßt hat; um den geht es zentral auch in "Zettel's Traum":
Zitat von Zettel's Traum, Seite 21 Wilma, wollkige Brauen woemannige Büste, lächelte erst falsch & abstrakt; und erkundigte sich dann, ausgespro- chen phallenstellerisch) : "ZiehsDu etwa MARIE BONAPAR- TE vor? Allem Anschein nach kennsDu ja auch=sie?" / (Du sagst es. Aber der Fall ist 1 bißchen) : "Ihr Buch über POE - (das vom ganz=staarblinden QUINN viel zu hoffär- tig behandelt wird; SCHUHMANN ist da weit vorsichtiger & klüger) - ist auch einäugig=unzulänglich geblieben. Einmal steht der Wert ihrer paar Erkenntnisse in kei- nerlei Verhältnis zu der Selbstgefälligkeit, mit der sie vorgetragen werden; zweitens ist der größere Teil davon noch falsch; und drittens endlich, ist ihre Un- tersuchung der geradezu klassische Beleg für den Satz : daß eine FRAU niemals über einen MANN dissertieren sollte!". ('Und umgekehrt' ja doch; ich habe weder Lust noch Zeit, überheblich zu sein!)
Das ist ziemlich repräsentativ für die VerschreibKunst des "späten" Schmidt. Manches ist doch wirklich amüsant, oder nicht? "Phallenstellerisch" zum Beispiel, oder die "wollkigen" Brauen, die eben wollig und wolkig sind.
Herzlich, Zettel
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