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vielleichteinlinker
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27.08.2010 12:24 |
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RE: Zettels Meckerecke: Pawlow'sche Reflexe
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Antworten
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Und ich denke, hier liegt das Problem in der Auseinandersetzung mit Sarrazin: Er spricht nicht die Wahrheit aus, die aufgrund von Logik und Forschung plausibel ist. Er spricht die aus, die er mit einer möglichst großen Menge an Menschen teilt. Will man dagegen argumentieren, begibt man sich nicht nur auf sein Niveau (und erkennt damit seine Argumente auch nur zum Teil an), man wird auch - wie in der ZEIT geschehen, absehbarerweise immer mit dem jeweils anderen Muster konfrontiert werden. Beziehe ich mich in der Kritik auf das, was "jeder weiß", kontert er mit (Pseudo-)Wissenschaft. Nehme ich die Wissenschaft zu Hilfe, kontert er mit "den Menschen auf der Straße". Das ist nicht mehr angreifbar - außer in der Struktur der Argumente. Aber auch hier wäre die Antwort absehbar: "Wenn Sie mich faktisch nicht angreifen scheine ich hier keine Fehler gemacht zu haben..." Ich kann es freilich nicht wissen aber ich vermute, in den kommenden Wochen werden wir das, gewürzt mit Gemeinplätzen, Lebenserfahrungen und Zitierpassagen aus seinem Buch, in Talkshows sehen.
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