Zitat von jana Im Ostblock herrschte dagegen Mangel an allem Möglichen - und der war, natürlich mit Ausnahme der Funktionäre - ziemlich gleichmäßig verteilt.
So war es eben nicht! Das Wenige, was es gab, war auch ungleich verteilt, nicht nur zwischen Funktionären und Bevölkerungsrest. Selbständige Handwerker hatten z.B. einen besseren Lebensstandard als Funktionäre. Unter den Nichtfunktionären war der Unterschied auch beträchtlich. Wer an irgendeiner Quelle saß, und was zum Tauschen hatte, dem ging es besser. Auch Besitzer von Westgeld konnten sich manche Dinge leisten. Aus heutiger Sicht mögen diese Unterschiede selbstverständlich marginal sein, für uns in der Mangelgesellschaft waren sie aber gewaltig. Ich fand damals (und finde noch!) diese Unterschiede im Osten als noch ungerechter, als die Vermögensunterschiede im Westen. Auch objektiv gesehen, schränkten diese Unterschiede mehr ein, als die heutigen Vermögensunterschiede. Ohne Auto z.B. - und wenns nur ein Trabbi ist - sind Sie in der Möglichkeit der Ortsveränderung stark eingeschränkt. Wenn Sie sich heute keine Hochseejacht kaufen können, dann chartern Sie ebend (was zudem den Vorteil hat, dass Sie nicht an ein bestimmtes Revier gebunden sind). O.k., Sie meinen das aus Westsicht. In Bezug auf den Artikel von M&M finde ich Ihre Argumentation nicht ganz schlüssig. Z.B. Orwell kann man sicher zugute halten, dass er wenig informiert war, als er Kommunist war. In der zweiten Hälfte des 20.Jh. dürfte aber die Information in der damaligen Bundesrepublik wesentlich besser gewesen sein. Deshalb müsste hier schon ein „Verdrängungsmechanismus“ gewirkt haben (Glauben hat ja doch irgendeine Grundlage, gerecht denkende Menschen werden sicher an keine erkannte "Schweinerei" glauben). Offenbar wollte man nicht informiert sein, abgesehen davon, dass man auch falsche Vorstellungen hatte (wie oben gezeigt).
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