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Zettel
Beiträge: 20.200
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01.09.2010 12:26 |
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Zitat von Herr
Zitat von Zettel
Zitat von Philipp Wohltuend anders: http://www.abendblatt.de/hamburg/article...eber-nicht.html
Leider offenbar nur für Abonnenten zugänglich. :-(
Nö, ich kann ihn über diesen Link aufrufen.
Offenbar wurde er inzwischen freigeschaltet, oder er war vorübergehend nicht freigeschaltet, als ich ihn aufrufen wollte. Da erschien nur die Überschrift und eine Reihe von Angeboten, das Abendblatt zu abonnieren.
Zitat von Herr Erschreckend die folgende Beobachtung:
Zitat von Hamburger Abendblatt Das Volk redet genauso Wischiwaschi wie die Politiker, allerdings nur, wenn es offiziell wird. Hinter vorgehaltener Hand hört man anderes.
Denn das kenne ich aus vergangenen Zeiten. Wie kann eigentlich in einer freien Gesellschaft ein solcher Meinungsdruck entstehen, der schon an Diktaturen erinnert?
Das frage ich mich auch, lieber Herr.
Ich habe mir überlegt, wie eine solche Debatte in den USA, in Frankreich, in GB verlaufen wäre. Da hätte es auch eine starke Gruppe gegeben, die, sagen wir, die Beckmann-Linie gefahren wäre. Aber es hätte eben einen politischen Widerpart gegeben.
In den USA gibt es linke und konservative Medien; von NBC bis Fox News. Es gibt linke und konservative Blogger, ungefähr in einem ausgewogenen Verhältnis, soweit ich sehe. Es gibt vielgelesene Kommentatoren wie Krugman, aber auch wie Krauthammer.
In Frankreich ist die Presse weitgehend links, jedenfalls die großen Tageszeitungen Le Monde und Libération und das führende Nachrichtenmagazin Nouvel Observateur. Andererseits sind die staatlichen TV-Sender eher liberal und konservativ. Auch da gibt es eine Ausgewogenheit.
Sehen Sie, lieber Herr, davon etwas bei uns? Eine einst konservative Zeitung wie die "Welt" ist heute bei vielen Themen auf einer Linie, die vor ein paar Jahrzehnten der äußersten Linken vorbehalten war. Die "Zeit" ist kein liberales Blatt mehr, sondern ein linkes. Die FAZ ist fast die einzige Zeitung, die man noch als halbwegs konservativ einstufen kann; vielleicht noch die FTD.
Woher das kommt, das wäre ein eigenes Thema. Jedenfalls ist das so.
Man kann aus meiner Sicht diesen Journalisten gar keinen Vorwurf machen, daß sie ihre Meinung durchsetzen wollen. Das Problem ist, daß es keine liberalen und konservativen Medien gibt, die das auch wollen und die es damit ausgleichen.
Herzlich, Zettel
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