Zitat von vielleichteinlinker Bei Wilders hab' ich immer das Problem, das er hier auf den Punkt liefert: "Ordinary Americans object to the mosque project because currently no fewer than ten major multi-million dollar mosque projects are being planned in the United States as well as dozens in Europe, while not a single church is allowed in the kingdom of Saudi Arabia, while Jews are not even allowed to move their lips in prayer on the Temple Mount in Jerusalem, while the oldest Christians in the world, the Copts, are not free to renovate their churches, let alone to build one in Egypt. "
Das alles stimmt! Nur: Ich bin froh, dass ich in dem Teil der Welt lebe, in dem "ten" und "dozens" Moscheen gebaut werden weil es erlaubt ist. Und ich will dass das auch so bleibt und nicht, weil GW das Abendland in Gefahr sieht, hier die Moscheeverbote und Religionsgesetze seiner Hybris angepasst werden.
Hybris kann ich bei Geert Wilders nicht erkennen, lieber Vielleichteinlinker. Ich weiß auch nicht, worauf Sie das beziehen.
In der Sache bin ich (fast) Ihrer Meinung: Natürlich muß der Bau von Moscheen in Europa und in den USA erlaubt sein. (Daß Wilders ihn generell verbieten lassen will, habe ich noch nicht gelesen; will es aber nicht ausschließen. Falls er das will, dann teile ich diese Meinung jedenfalls nicht).
Ich schreibe "fast", weil das Recht, Moscheen zu bauen, nicht einschließt, daß man an jedem beliebigen Ort eine beliebig große Moschee bauen kann. Das haben wir ja seinerzeit ausführlich diskutiert.
In der Sache scheint mir aber etwas anderes zentral zu sein, was Wilders mit dem Lincoln-Zitat anspricht: Wie weit kann Freiheit für die Feinde der Freiheit gehen? Soll man beispielsweise Propaganda für die Scharia erlauben? Soll man Neonazi-Propaganda erlauben? Soll man den Kommunisten erlauben, einen "zweiten Sozialismusversuch" anzukündigen (so die Vorsitzende der Partei "Die Linke")?
Das ist für mich eine schwierige Frage. Als Liberaler bin ich für möglichst viel Freiheit, auch für deren Feinde. Als Konservativer trete ich für den Schutz dieser Freiheit ein. Wie wehrhaft darf, wie wehrhaft muß unsere Demokratie sein? Ich denke, das hängt vom Ernst der jeweiligen Bedrohung ab. Es ist eine Frage der Güterabwägung. Sagt mein liberalkonservativer Vermittlungsausschuß. 
Die Zielrichtung meines Artikels war ja aber eine ganz andere: Wenn Sie den Artikel gelesen haben, werden Sie mir zustimmen, daß er keine "Hetztiraden" enthält.
Da wird wieder einmal mit denselben diffamierenden Klischees gearbeitet wie bei Sarrazin, dem man Antisemitismus unterstellt hat, nur weil er sich auf (zu einem erheblichen Teil israelische) Forschungen zur Populationsgenetik bezog.
Dagegen wehre ich mich mit Verve. Gegen diese Art, Menschen zu diffamieren. Ihnen zuzuschreiben, was sie nicht gesagt und nicht gemeint haben. Das ist Agitprop.
Herzlich, Zettel
Korrektur: "den Artikel gelesen haben" --> "die Rede gelesen haben"
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