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vielleichteinlinker
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14.09.2010 13:34 |
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Zitat Sind Sie so sicher, liebe Vielleichteinlinker, daß Sie Ihr Leben im Widerstand riskieren würden, wenn es noch einmal eine Diktatur gäbe? Daß Sie bereit wären, Ihrer Fmilie damit möglicherweise den Vater zu nehmen? Im Kreisauer Kreis war das ein ständiges Diskussionsthema: Wir selbst sind frei, unser Leben einzusetzen. Aber dürfen wir das unserer Familie antun?
Nein. Aber um diese Frage und diese Art der Debatte nicht als das zu kennzeichnen was sie ist: Das spielt auch keine Rolle.
Zitat Filbinger hat sich, lieber Vielleichteinlinker, so verhalten wie Millionen Deutsche unter den Nazis, und wie auch Millionen Deutsche unter den Kommunisten (wieviele haben denn dort Flugblätter verteilt und sind dafür Jahrzehnte nach Bautzen gekommen?)
Das macht ihn aber eben nicht zum ausgewiesenen Gegner der Nazis sondern zum Mitläufer oder Anpasser. Was verständlich ist aber ich sehe keinen Grund ihm eine verständliche Reaktion auf seine Lebensumstände (und da ist es irrelevant ob ich die so sehe wie Sie oder nicht) mit der Formulierung "Gegner" zu veredeln.
Zitat Oettinger hat das getan, was selbstverständlich ist: Am Grab eines Verstorbenen diesen positiv schildern. Dafür wurde auch er Opfer einer Hexenjagd, der er nur durch einen Kniefall entgehen konnte.
Nein, über Verstorbene sagt man nur gutes. Nicht nur an deren Grab. Halten Sie sich immer daran? (Ich erinnere mich an Marx der zu konzentrierter Arbeit nicht fähig war) Und zwar - wie es richtig wäre - unabhängig von dem was Sie als Fakten wahrnehmen? Nein. Das ist aber nur Ihr Fehler. Der von Oettinger war es, Filbinger aus Verbundenheit (nicht aus Höflichkeit) eine Stufe höher heben zu wollen als notwendig. Mir würde nicht schlecht, hätte er den Satz nach "Er war kein Nationalsozialist" beendet. Aber "noch eins draufzusetzen" ist mir angesichts der Biographie der Menschen, die tatsächlich ihre Gegnerschaft mit Leib und Leben, Freiheitsentzug und anderen, unmenschlichen Represalien zahlen etwas zuviel des "Guten".
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