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RE: Linkes und liberalkonservatives Politikverständnis
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Zitat von Gorgasal Das ganze mündet in ein großes Vertrauen in die Fähigkeiten von Spezialisten, die Welt zu verstehen, zu erklären und zu verbessern. Insbesondere müssen diese Verbesserungen natürlich von Experten auf dem jeweiligen Gebiet durchgeführt werden, denn nur etwa Sozialarbeiter haben den Überblick und das Verständnis für die Probleme von Migranten. Entsprechend muss das Mitspracherecht von Nicht-Experten reduziert werden, sofern die Nicht-Experten nicht von den Experten überzeugt werden können.
Zustimmung mit kleiner Ergänzung. Das Ganze gliedert sich noch in Hard und Soft Sciences. Naturwissenschaftlichen und technischen Erkenntnissen traut man auf der Linken nämlich nicht so sehr, zumindest so lange sie konkret sind (siehe AKWs und Leukämiecluster, Genmais etc.), lediglich wenn es darum geht, die globale Durchschnittstemperatur in 100 Jahren vorauszusagen, ist die Naturwissneschaft ein verlässlicher Ratgeber. Dafür gibt es das Vorsorgeprinzip, das auch bei relativ sicherer Faktenlage kein Risiko eingeht.
Umgekehrt sieht es bei den Soft Sciences aus. Ich würde Ihren Satz etwas umformulieren: Auf der Linken glaubt man nicht unbedingt die Welt, aber vor allem den Menschen zu verstehen. Und deshalb haben Soziologie, Psychologie (sofern nicht zu empirisch fundiert), Kulturwissenschaften und ähnliches für Linke einen viel höheren Erkenntniswert wie für uns Konservative, die wir halt einer selbsteingeschätzten Aussage über Sprachkenntnisse misstrauen.
Gruß Petz
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