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Herr
Beiträge: 406
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16.09.2010 12:18 |
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RE: Linkes und liberalkonservatives Politikverständnis
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Zitat von Meister Petz Zustimmung mit kleiner Ergänzung. Das Ganze gliedert sich noch in Hard und Soft Sciences. Naturwissenschaftlichen und technischen Erkenntnissen traut man auf der Linken nämlich nicht so sehr, zumindest so lange sie konkret sind (siehe AKWs und Leukämiecluster, Genmais etc.), lediglich wenn es darum geht, die globale Durchschnittstemperatur in 100 Jahren vorauszusagen, ist die Naturwissneschaft ein verlässlicher Ratgeber. Dafür gibt es das Vorsorgeprinzip, das auch bei relativ sicherer Faktenlage kein Risiko eingeht. Umgekehrt sieht es bei den Soft Sciences aus. Ich würde Ihren Satz etwas umformulieren: Auf der Linken glaubt man nicht unbedingt die Welt, aber vor allem den Menschen zu verstehen. Und deshalb haben Soziologie, Psychologie (sofern nicht zu empirisch fundiert), Kulturwissenschaften und ähnliches für Linke einen viel höheren Erkenntniswert wie für uns Konservative, die wir halt einer selbsteingeschätzten Aussage über Sprachkenntnisse misstrauen. Gruß Petz
Da muss es eine merkwürdige Verschiebung gegeben haben. Die Linken hatten traditionell, schon von ihrer Herkunft aus der Aufklärung her, eigentlich ein positives Verhältnis zu Naturwissenschaft und Technik. Man hat ja nachgerade versucht, "Gesellschaftswissenschaften" nach Art und Weise der Naturwissenschaft zu betreiben: Anwendung von Gesetzen führt zu vorhersehbaren Ergebnissen.
Bis heute war und ist, wie kürzlich auch hier irgendwo festgestellt, die naturwissenschaftliche (Schul-)Bildung in der DDR und jetzt immer noch in den neuen Ländern besser als im Westen.
Das muss also ein spezifisches Problem der Westlinken sein.
Herzlichen Gruß! Herr
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