Manchmal dauert es ein wenig, bis ich eine Anregung aus dem kleinen Zimmer aufnehme und daraus einen Artikel mache. Auf die von Künast unterstützte Idee, in Berlin flächendeckend Tempo 30 einzuführen, hatte Calimero schon vorige Woche aufmerksam gemacht.
Das Phänomen, das ich in dem Artikel beschreibe, ist nicht auf die Verkehrspolitik beschränkt: Ein Bereich wird nicht mehr unter dem Gesichtspunkt seiner ursprünglichen Funktion bewertet, sondern nur noch unter dem Gesichtspunkt von Öko-Themen; also Umwelt und Gesundheit.
Maßnahmen der Verkehrspolitik werden überhaupt nicht mehr daraufhin geprüft oder diskutiert, ob sie dem Verkehr dienen oder ihm schaden. Es geht um Umwelt und Gesundheit.
Am Essen interessiert nicht mehr primär, ob es schmeckt, sondern nur noch, ob es auch keine Schadstoffe enthält und ökologisch erzeugt wurde. Es geht um Umwelt und Gesundheit.
Beim Kinderspielzeug ist zweitrangig, ob es den Kindern Spaß macht. Die Öko-Mutti achtet darauf, ob es keine Schadstoffe enthält und ob bei seiner Herstellung nichts ökologisch Verwerfliches geschah; es geht um Umwelt und Gesundheit.
Wie wir unsere Häuser bauen, wie wir sie heizen und wie wir sie beleuchten, richtet sich nicht mehr nach dem Gesichtspunkt des Wohnkomforts und eines vernünftigen Kosten-Nutzen-Verhältnisses. Es geht um Umwelt und Gesundheit.
Und so fort. Nichts macht das Wesen des Öko-Würgegriffs deutlicher, als diese monomane Besessenheit von den Themen Umwelt und Gesundheit: Es handelt sich um eine Ersatzreligion, und zwar eine mit fundamentalistischen, wenn nicht gar fanatischen Zügen. Mit totalitärem Charakter, was ihre politische Seite angeht.
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Deutschland im Öko-Würgegriff (24): Tempo 30 in Berlin
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