Zitat Zitat Zettel: Deutschland ist nicht rassistisch. Ich kann Ihre Behauptung nicht nachvollziehen und will sie nicht kommentieren.
Lieber Zettel, sie haben recht, Deutschland ist nicht rassistisch. Nicht mehr und niemals wieder. Bitter haben wir das Erbe unserer Großväter und unserer Väter hingenommen. Ausschlagen konnten wir es ja nicht. Wir müssen damit leben. Trotzdem, die Begriffe Rassismus, Rassist oder Rassen, sind ja nun nicht unbedingt nur den Rechtsextremen zu zuordnen. Diese Begriffe werden uns in Regelmäßigkeit von Migranten um die Ohren gehauen und zwar dann, wenn ein erhoffter Erfolg ausbleibt, eine vermeintlich ungerechte Behandlung stattfindet und selbst dann noch, wenn gar nichts außer Langeweile stattfand.
Wenn man innerhalb einer Diskussion nun auch mal, nicht politisch korrekte Wortwahl verwendet, aber dennoch die gebräuchlichen Worte mancher Migranten, der religiösen Widersacher, der in Deutschland noch nicht „Angekommenen“, (oder wie darf man das denn nun PC nennen?) jedenfalls Derjenigen die uns „Normalos“ zu Rassisten abstempeln wann immer sie damit punkten wollen und können, dann ist man noch lange kein rechtsextremer Mensch.
In vielen Diskussionen haben wir hier über unsere nationale Identität philosophiert, über unser Selbstverständnis zu unserer Kultur, unseren Werten, auch über unsere Religion oder ohne diese. Einen Konsens erreichten wir nie. Wir sind damit immer noch ganz am Anfang und wissen doch, wenn wir von Integration sprechen, muß der zu Integrierte doch wenigstens wissen wo hinein integrieren. Nein das trauen wir uns nicht, wir wollten nie wieder arrogant und als 1.Klasse-Menschen von anderen Menschen etwas einfordern. Das ist auch (ohne mein /unser Erbteil) meine feste Überzeugung. Die jetzt in Gang gekommene Diskussion hat aber eine andere Qualität. Sie befasst sich mit weit über das „normale Maß“ (wenn man das dann so sagen kann) hinausgehenden kriminellen Delikten, mit brutaler Gewaltbereitschaft und regelmäßigen Morden, das in unserer Gesellschaft so nicht üblich war. Mit 60 Jahren, weiß ich wovon ich spreche und wie eine Zeit „vor dieser Zeit“ war.
Zitat Zitat Zettel Ich will mich darüber nicht auseinandersetzen, weil ich Ihre Behauptung für abwegig halte. Rasse, was immer man darunter versteht, spielt bei allem, was Sie schreiben, nicht die geringste Rolle.
Richtig, es spielt nicht die geringste Rolle, für mich als Mensch sowieso nicht, als Bürger in Deutschland erst recht nicht. Was aber macht den Unterschied? Denn den gibt es ja nun. Wir wissen auch, dass, für mich sind es jetzt schon die Enkelkinder, die Kinder der „Normalos“ einen schweren Stand mittlerweile in fast allen Schulen haben. Wir wissen, daß jahrzehntelang und immer noch in verschiedenen Institutionen Deutschlands „Hasspredigten“ auf die ursprüngliche Bevölkerung gehalten werden. Warum und wieso und welches Versäumnis lasse ich mal aussen vor, hier geht es jetzt nur um den Ist-Zustand, den ich versuche, so emotionslos wie es mir möglich ist zu schildern.
Es wird in Deutschland, auch wenn es schmerzt, die strafrechtliche Verfolgung und Verurteilung nebst Berichterstattung unter dem Aspekt keine ethnischen Vorurteile schüren zu wollen, mit zweierlei Maß gemessen. Allerdings kann man die Fehler einer verkorksten Integrationshilfe in der Vergangenheit nicht damit wieder gut machen. Aber ein zurück zum Verleugnen und Verschleiern des Ist-Zustandes, führt zur Eskalation. Wenn jetzt die Justiz doch härter durchgreifen will und muß, verstehen manche Bürger die Welt nicht mehr und sprechen wieder einmal mehr von Rassismus. Lieber Zettel, hätten wir nicht unsere überallesverdammte Vergangenheit, würden wir uns nicht so schwer tun, ein von Menschenrechten getragenes Miteinander einzufordern. Am schlimmsten daran ist, das die Nazis nicht nur Deutschland sondern auch Europa vergiftet hatten. Sonst hätten wir vielleicht ein Vorbild gelungener Integration und eine Orientierung zum Besseren. So aber hat noch kein Nachbar-Land den Stein der Weisen gefunden, aber jede Menge andersgearteter Probleme, die wir innerhalb einer gesunden Entwicklung mit harter Aufklärungsarbeit längst hinter uns gelassen hatten. Irgendwie habe ich das Gefühl, wir fangen wieder bei Null an, aber ganz gewiss nicht unter der Prämisse des rechtsextremen Rassismus, diese Keule sollte man wirklich nur noch in Notfällen benutzen.
Damit verabschiede ich mich jetzt in eine besinnliche Weihnachtszeit, wünsche allen Zimmerleuten ruhige, entspannte Feiertage und verbleibe 
♥lich Nola
"Die Wahrheit vor der Wahl - das hätten Sie wohl gerne gehabt." – Sigmar Gabriel, zu angeblichen rot-grünen Steuererhöhungsplänen, Rheinische Post, 1. Oktober 2002
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