Zitat von Ungelt Ist es Ihrer Meinung nach vertretbar und angebracht, auf der Basis dieses "wissenschaftlichen Nichtwissens" extrem teure Maßnahmen zu ergreifen, um behauptete Folgen dieser unbewiesenen Theorie, deren Propagatoren immer wieder durch falsche Behauptungen und ideologisches bzw. einschüchterndes Vorgehen gegenüber ihren Widersachern aufgefallen sind, zu vermeiden?
Es ist, lieber Ungelt, eine Theorie, die stimmen kann. Daß sie von Propagandisten und Anhängern einer Öko-Dikatur verwendet wird, hat ja keine Rückwirkung darauf, ob sie wahr oder falsch ist; so wenig, wie der Mißbrauch des Darwinismus durch die Nazis dessen wissenschaftlichen Status tangiert hat.
Daß die Konzentration von C02 sich auf den Treibhauseffekt auswirkt, ist schlicht Physik und als solche nicht zu bestreiten. Strittig ist das Ausmaß; es könnte von geringfügig bis katastrophal reichen.
Wie man auf diese Sachlage reagieren sollte, das habe ich, glaube ich, schon aus meiner Sicht erläutert und auch kürzlich dazu Artikel in ZR verlinkt:
* Die Vor-und Nachteile eines Klimawandels regional und lokal erheben, soweit das möglich ist. In vielen Regionen dürften die Vorteile überwiegen.
* Dort, wo Nachteile zu erwarten sind, sich auf diese einrichten; zum Beispiel Deiche erhöhen, den Katastrophenschutz verbessern. Die pessimistischste Prognose sagt, auch das habe ich schon in ZR geschrieben, einen Anstieg um 2 Grad vorher. Dann wäre es in Flensburg noch etwas kühler als jetzt in Freiburg; nicht unbedingt eine Katastrophe. Aber es könnte zu mehr Unwettern kommen usw. Darauf muß man sich halt einrichten.
* Das eigentliche Katastrophen-Argument ist das eines tipping point, eines plötzlichen Kippens mit extremen Folgen für das Klima à la The day after tomorrow. Das sind bis jetzt reine Spekulationen; aber diese Möglichkeit sollte sorgsam beobachtet werden. Sobald sich erste Anzeichen für so etwas finden, wäre in der Tat Handeln erforderlich - und dann auch möglich, weil dann auch China, Indien, Brasilien mitziehen würden. Die Wahrscheinlichkeit für eine solche Entwicklung ist offenbar nicht angebbar; hier setzt der Glauben an.
* Daß es eine Erwärmung zwischen 1980 und 2000 gab, ist ja unbestreitbar. Auch wenn sie weitergeht, muß das nicht am C02 liegen, aber dies wird dann wahrscheinlicher. Maßnahmen, um den Folgen dieser Erwärmung technisch und ökonomisch zu begegnen, sollten unabhängig von der Frage der Ursachen ergriffen werden.
* Daß irgendwelche Protokolle oder Vereinbarungen zur CO2-Reduktion irgend einen Effekt auf die CO2-Konzentration haben, ist bisher nicht nachgewiesen; es gibt noch nicht einmal einen Hinweis darauf. Ich habe kürzlich den Verlauf der betreffenden Kurve in ZR gezeigt. Sie steigt monoton, sogar leicht beschleunigt, an. Ich halte es für wahrscheinlich, daß Hans-Werner Sinn den Kern der Sache erfaßt hat: Was an fossilen Energieträgern im Boden liegt, das wird auch herausgeholt. Die Frage ist nur, wann und von wem.
* Wenn man diesen Zeitraum strecken will, dann ist die rationale Methode der Ausbau der Nutzung der Atomenergie.
Herzlich, Zettel
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