das Thema "Islam und Integrierbarkeit" hatten wir nun schon einige Male; ich möchte an LePenseur (dessen Blog ich schätze) anschließen:
Zitat Die Familie, die Sie beschreiben, ist quasi das Analogon zum »Taufscheinchristen« im minimalen Rückbezug auf äußerliche Glaubensvollzüge (kein Schweinsbraten und Alkohol, dafür Ramadan-Fasten light), aber de facto hieße das: Moslems sind nur integrationsfähig, wenn sie ihren Glauben zur unverbindlich-unproblematischen Freizeitgestaltung verdünnen.
Sie haben schon mehrfach, lieber Zettel, Beispiele aus Ihrem Lebensumfeld (die befreundete Familie, die Taxifahrer) gebracht als Beispiel für die Integrierbarkeit von Muslimen. Natürlich wird jeder von uns mehr oder wenige Beispiele kennen für wunderbar integrierte "gebürtige" Muslime. Ich wage sogar die Vermutung, dass wir "Zimmerleute" in unserer Lebens- und Arbeitswelt (fast) nur mit integrierbaren und integrierten Muslimen zu tun haben - und dass diese Muslime in aller Regel eben diese "Taufscheinmuslime" sein dürften. Wenn in unserem Umfeld 99,9 % "Taufscheinmuslime" ohne radikalislamische Ansichten sind, dürften wir aber nicht daraus schließen, dies sei repräsentativ für die Gesamtheit. Es kann sogar die Minderheit sein, die nur eben in besonders engen Kontakt mit unserer westlichen Welt tritt.
Meine Erfahrung aus der Schule: Unter der nichtmuslimischen Mehrheit unserer Schüler, die doch überwiegend (taufschein-)christlich sozialisiert ist, ist mir noch kein einziger Schüler mit radikalen religiösen Ansichten aufgefallen. Allenfalls zwei Marxisten hatten etwas an sich von religiösen Fanatikern. - Unter der Minderheit von Schülern muslimischer Herkunft gibt es drei Gruppen: a) geschätzt 40-50 %: kein Kopftuch, Teilnahme an Chor, Klassenfahrt und Schwimmunterricht, keine Beurlaubung an muslimischen Feiertagen, kein Einbringen von islamischem Gedankengut in den Unterricht - Deutschkenntnisse sehr gut, i.d.R. nicht zu unterscheiden von Muttersprachlern; Eltern mit guten bis sehr guten Deutschkenntnissen und oft (nicht immer) mit qualifizierteren, teilw. akademischen Berufen, in der Regel gute schulische Leistungen. Teilweise ausdrückliche Ablehnung von islamischem Gedankengut. Wenige Geschwister. --> Dies dürfte der Gruppe entsprechen, mit denen wir "Zimmerleute" in unserem Umfeld am ehesten zu tun haben.
b) geschätzt 20 %: wie oben, aber Beurlaubungsanträge für islamische Feiertage, Beachtung sonstiger religiöser Vorschriften (SChweinefleischverbot etc.) - Deutschkenntnisse gut, aber kein fehlerfreies Deutsch; Tonfall oft gefärbt; Deutschkenntnisse der Eltern, soweit bekannt, weniger gut; eher einfachere Berufe; schulische Leistungen eher unterdurchschnittlich.
c) geschätzt 30-40 %: Kopftuch; Versuche, Teilnahme an Klassenfahrten, Schwimmunterricht etc. zu unterlaufen (mehr oder weniger nachdrücklich); in dieser Gruppe immer wieder Schüler, die fundamentalistische Ansichten vertreten - auffällig oft verbunden mit schlechten schulischen Leistungen. Viele Geschwister.
Natürlich gibt es Ausnahmen, die nicht in der Schema passen, aber dies als meine EInschätzung der Klientel eines Gymnasiums in eher bürgerlichem Umfeld. In der Gruppe der muslimischen Schüler machen die "religiösen" einen ziemlich großen Anteil aus und treten teilweise unangenehm fordernd auf und vertreten ungefragt fundamentalistische Positionen und versuchen diese auch zu verbreiten. - Dieser Anteil ist m.E. im Wachsen begriffen, und die Forderungen werden absurder. Neulich kamen Eltern mit dem Ansinnen, ihre 10jährige (kopftuchverpackte) Tochter dürfe an einer Klassenfahrt teilnehmen unter der Bedingung, dass auch der volljährige Bruder als Aufsicht mitfährt.
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