Zitat die Sicherheit, die die Religion bietet, wird durch soziale Absicherung abgelöst
Na ja, soziale Absicherung gab es hier von Anfang an. Aber die hiesigen Sozialleistungen scheinen angesichts der Entwicklung eher kontra-produktive Wirkung gehabt zu haben.
Im Augenblick sind sie zumindest der Assimilation von Moslems nicht förderlich. Wer arbeitet, der muß sich jedenfalls am Arbeitsplatz und jedenfalls in einem gewissen von der Art der abhängigen Umfang assimilieren; der Bankangestellte mehr als der Müllwerker. Wer von Sozialhilfe lebt, der braucht sich gar nicht zu assimilieren.
Insofern stimmt das, was Sie schreiben, lieber Techniknörgler. Was ich meinte, war etwas anderes:
Man kann Religiosität funktionell betrachten. Warum ist in der Evolution des Menschen überhaupt das religiöse Bedürfnis (der faith instinct, wie Nicholas Wade das nennt) entstanden? Wade argumentiert, daß die gemeinsame Religion den sozialen Zusammenhalt stärkt. Eine Gruppe, die durch das Band der Religion verbunden ist, ist damit enger verbunden, als wenn man nur einfach zusammenlebt.
Das hat viele Aspekte. Einer davon ist, daß man einander hilft, wenn jemand in Not ist. Und diese Hilfe wird eben weniger wichtig, wenn der Staat in der Not hilft.
Übrigens ist es mit der Gebärfreudigkeit ähnlich: Ohne Sozialstaat bedeutet eine hohe Kinderzahl, daß man im Alter (in der Regel) abgesichtert ist; die Nachkommen sorgten traditionell für ihre Eltern und Großeltern. Das ist im modernen Sozialstaat nicht mehr erforderlich. Kinder sind keine Investition mehr, die sich im Alter auszahlt, sondern, ökonomisch betrachtet, sozusagen ein Verlustgeschäft.
Ob sich die Frömmigkeit von Einwanderern über die Generation halten wird, wenn dies Generationen von staatlich Alimentierten sind, wird man ja abwarten müssen. Was die Kinderzahl angeht, ist der Wahnwitz, daß gerade die Sozialhilfe einen starken Anreiz bietet, möglichst viele Kinder zu haben, die dann ihrerseits oft zu Sozialhilfeempfängern heranwachsen. Das arbeitet ja Sarrazin u.a. heraus.
Es ist aber eine Frage unabhängig, jedenfalls weitgehend unabhängig, von der Religiosität.
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