Zitat Zitat Zettel Die "Kommunen" entstanden auch deshalb zuerst in Berlin, weil es dort billige Altbauwohnungen gab, deren Besitzer froh waren, sie überhaupt vermieten zu können.
... Und sie entstanden in Berlin, weil Berlin "fernab" der restlichen bis ins Mark konservativen Republik lag. Berlin in seiner "Sonderpositionierung" wurde von der dort lebenden Bevölkerung zum Versuchskaninchen gemacht (wie heute noch), nicht nur für die Studenten. Von der übrigen BRD-Bevölkerung als Insel betrachtet wurde Berlin mit neidischem Blick auf allerlei Sonderstatuten beäugt. Wen kümmerts da schon, wenn aus Platz- oder Wohnungsmangel, sich Kommunen bildeten, Berlin hatte immer eine Sonderstellung. Zu dem Zeitpunkt in der übrigen BRD undenkbar. Da gab es Gesetze ...
Zitat Es gab dann die Phase dieser ganzen Selbstfinderei, bis sich allmählich das Pragmatische durchsetzte: Es ist billiger und hat auch sonst viele Vorteile, sich gemeinsam eine Wohnung zu mieten.
... und diese Gesetze besagten: Beihilfe zur Prostitution ist strafbar, Homosexualität ist strafbar, usw. Wenn ein Mann bei einer Frau übernachtete die ein Zimmer gemietet hatte, stand die Vermieterin mit einem Bein vorm Kadi. Wenn es dem Denunzianten gefiel. Desgleichen, wenn der Mieter ein Mann war oder die Eltern der Tochter gestatteten, das der Freund übernachtete. Man war in Erklärungsnot. "Keine Herrenbesuche nach XX.00 Uhr".
Was das Zusammenleben in den Kommunen angeht, so war der Wunsch nach sexueller Befreiung zumindest einer der wesentlichsten Punkte. Sexualität und Selbstfindung hielten sich die Hand. Wenn wir von der sexuellen Revolution der 68ziger sprechen, sind die Kommunen sicher auch damit verknüpft und haben ihren Anteil. Für viele jüngere Mitbürger sind diese verkrüppelten Sexualgesetze der damals jungen Demokratie unvorstellbare Verhältnisse und rückblickend kann ich nur sagen, das stimmt.
Was nun den Menschen Rainer Langhans angeht und seine "Botschaft" an die romantisch verklärten 68ziger, hier noch ein kleiner Auszug aus Wikipedia, der eine Antwort erübrigt:
Zitat Im März 2007 lud Langhans die ehemalige Terroristin Brigitte Mohnhaupt in einem Interview mit der Abendzeitung in seinen Harem ein. „Nach so langer Gefangenschaft sind sicherlich Bedürfnisse bei ihr vorhanden, zu denen auch Sexualität gehört. Aber bei uns geht es um viel mehr: Wer intensive Beziehungsarbeit – die auch eine Form von Terror sein kann – zu leisten bereit ist, erlebt das Paradies von morgen.“[14] Im Februar 2008 erging, ebenfalls via „Abendzeitung“, eine Einladung an die Fürther Landrätin Gabriele Pauli.[15]
Es ist im Rückblick meist nur ein Detail, einer großangelegten Ideologie, das zum Fortschritt beiträgt - das Dschungelcamp gehört sicher nicht dazu.
♥lich Nola
"In Deutschland gilt derjenige als viel gefährlicher, der auf den Schmutz hinweist als der, der ihn gemacht hat." - Carl von Ossietzky
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