Zitat von N. NeumannMan könnte mit einer eher konservativ-sozialromantischen Attitüde auch genauso gut bzw. genauso schlecht behaupten, das Dschungelcamp pervertiere auf regressive Weise den Geist des Pfadfinderlagers und/oder des kirchlichen Ferienlagers - ganz zu schweigen vom neumodischen, weltanschaulich kaum einsortierbaren Survival-Training. Schließlich betreiben hier Erwachsene unter Anleitung infantile Spiele, um in der Natur zu bestehen, und selbst dies ist noch ein Stück weit simuliert.
Wie weit das simuliert wird, das fände ich schon interessant zu wissen. Offenkundig gehört es ja zum Vertrag, daß darüber nichts gesagt werden darf, auch nicht nach Beendigung einer solchen Sendereihe.
Ich fürchte, viele Zuschauer sehen sich in der Rolle des Voyeurs, der einem Stück richtiges Leben zusieht. Sie denken gar nicht daran, daß dieses "Camp" eine Art Filmkulisse ist, daß es in eine beachtliche Technik eingebaut ist, mit Regisseuren, Kameraleuten, Scriptgirls usw., die da herumwuseln.
Wieweit die einzelnen Szenen durch das Drehbuch festgelegt sind, weiß man offenbar nicht. Wörtlich auswendig gelernt wird wohl nicht. Spontan ist natürlich auch nichts. Vielleicht ist es wie beim Improvisationstheater: Der Regisseur sagt: Also jetzt gleich wird jemand rausgewählt, und dann weint ihr oder guckt jedenfalls entsetzt, und dann fallen sich ein paar um den Hals usw. Wie oft das geprobt wird, wäre auch interesssant zu wissen.
Ebenso, wieweit die Gesamt-Dramaturgie festgelegt ist. Wenn ich es richtig mitbekommen habe, dann gibt es da jetzt eine junge Frau, die das Schwarze Schaf spielen muß. Wurde sie gezielt für diese Rolle engagiert, oder hat sie diese erst im Lauf des Geschehens übertragen bekommen? Da das "Herauswählen" ja vermutlich nicht gefakt ist, muß das Drehbuch zwangsläufig immer wieder improvisiert werden. Und so fort.
Also, es geht aus meiner Sicht wieder einmal um das beliebte Thema Aufhebung der Grenze zwischen Realität und Fiktion im Medium Fernsehen.
Echt immerhin dürfte Dirk Bach sein. Der ist immer so.
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