|
Llarian
Beiträge: 6.654
|
23.01.2011 13:01 |
|
RE: Noch keine Affäre. Aber auch kein Freispruch
|
Antworten
|
|
Zitat von Calimero
Auch wenn ich ihnen in allem was sie sagen durchaus recht gebe, sollte man aber nicht vernachlässigen, dass es hier nicht um einen Industriejob geht, sondern um einen in dem der mögliche Tod zum Berufsbild gehört.
Im Kampfeinsatz. Aber nicht im Training. Und schon gar nicht im Training für etwas, was man im Kampfeinsatz nicht brauchen wird. Ich bin da ein bissel zurückhaltend mit dem Ansatz, jemand wisse worauf er sich eingelassen hat. Wir arbeiten beide in einem industriellen Umfeld, wo grössere Gefahren bestehen, als in einer Melkereibetrieb. Und die Arbeiter, die dort arbeiten, wissen das. Und wissen damit, worauf sie sich eingelassen haben. Nicht haben sie sich darauf eingelassen, dass ihnen zusätzliche Gefahren zugemutet werden, die jemand anders für characterbildend hält. Ein Soldat weiss, dass er sich auf das Risiko einlässt im Gefecht zu fallen. Und er weiss ebenso, dass ein Umfeld, in dem mit scharfen Waffen hantiert wird, gefährlicher ist als der Einsatz auf einem Frachtschiff. Der hier beschriebene Unfall hat damit aber nichts zu tun.
Und ob eine Armee nur effektiv sein kann, umso tiefer ihre Soldaten durch die Jauche robben, durch Trainingsfelder getriezt werden oder psychisch zerdrückt werden, bis sie nur noch Soldat sind und keine eigene Person mehr, ist zumindest eins, eine nicht bewiesene These. Ich glaube jedenfalls nicht, dass man eine Schlacht gewinnt weil jemand die Takelage eines Segelschiffes erklimmen kann oder sich ohne Rücksicht auf Verluste in feindliches Feuer wirft. Um es mit Patton zu sagen (auch wenn umstritten ist, ob das überhaupt von ihm stammt): Einen Krieg gewinnt man nicht, indem man für sein Land stirbt. Kriege werden zumindest meines Erachtens nach durch überlegene Waffentechnik, Taktik und Strategie gewonnen. Der übelste militärische Drill hat den Amis und besonders die Marines nicht daran gehindert in Vietnam zu verlieren. Nicht gerade ein Beweis für die Wehrfähigkeit von Extremsoldaten.
Zitat Spätestens seit der Hetzjagd auf Oberst Klein sollte jedem klar sein, dass der Soldatenberuf in diesem Land keine Lobby hat.
Und spätestens seit 60 Jahren sollte jedem klar sein, dass Soldaten genauso für ihre Taten verantwortlich sind, wie jeder andere auch.
|