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Llarian
Beiträge: 6.654
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24.01.2011 00:57 |
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Zitat von Zettel Also sie so hart auszubilden, daß am Ende sie überleben und gesund bleiben und nicht die Taliban, oder gegen wen immer sie kämpfen müssen.
Ich stimme in der Schlussfolgerung zu, nicht unbedingt dem Wort "hart". Früher hat man auch gefordert Kinder möglichst hart zu erziehen, heute weiss man es besser (einige auch nicht). Nach meiner Meinung gehört zur Menschenführung eine ganze Menge und harte Behandlung steht da nicht unbedingt in der ersten Reihe. Aber ich will keine Haare spalten, es ist Aufgabe des Ausbilders seinen Kadetten so gut zu trainieren wie er kann, wenn es nicht vermeidbar ist auch mit Härte. Das schliesst nur eben den Tod nicht ein.
Zitat Krieg ist entsetzlich; viele reden darüber, als sei das nicht so.
Das will ich nicht bestreiten, lieber Zettel, nicht einmal im kleinen Ansatz. Nur leben wir in einer Gesellschaft in der Gewalt ziemlich verpönt ist, die wenigsten haben direkte Erfahrung damit gesammelt. Entsprechend bleibt der Krieg immer etwas Surreales.
Zitat Zweitens entstand die Bundeswehr mit der Lebenslüge, nicht Krieg führen zu müssen. [...] Nun gibt es aber Krieg. Unsere Soldaten müssen töten und werden getötet. Da helfen alle Lebenslügen nichts. Sie müssen darauf vorbereitet werden, töten zu müssen und in der Gefahr zu sein, getötet zu werden.
Ich glaube, das die meisten Soldaten sich dessen bewusst sind, gerade die Offiziersanwärter. Nur ist es eben ein Unterschied in einem Gefecht zu sterben oder aufgrund militärischen Drills. Niemand will sinnlos sterben, das gilt für Soldaten wie für Zivilisten (gut, mancher würde sagen, jeder Tod ist sinnlos). Ich glaube einfach nicht, dass ein Soldat besser wird, indem man ihn in eine Takelage jagt. Glaube ich einfach nicht. Im Gegenteil frage ich mich ganz ernsthaft, was für ein Bild ihrer Führung die Rekruten bekommen, wenn sie den Eindruck bekommen ihren Vorgesetzten sei der Drill wichtiger als ihr Leben. DAS, lieber Zettel, kann in einem Gefecht noch weit verheerender sein. Die Folgen, die die "Meuterei" auf die Psychologie der Truppe hat ist mit Sicherheit weit verheerender als die Frage, ob jemand in einer Takelage rumkriechen kann.
Es wird erwartet, dass der Soldat dem Befehl seines Vorgesetzten befolgt. Okay. Aber wie gut kann das funktionieren, wenn der Soldat dem Vorgesetzten nicht traut ?
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