Zitat Ich mag mich irren, aber ich glaube, Sie haben noch keine Kaserne von innen gesehen
In der Tat, Sie irren. Nicht das es irgendetwas bedeuten würde. Ich nehme ihren Tonfall nicht krumm, lieber Max, aber das ist nun schon der zweite Versuch die Person statt dem Argument anzugreifen. Das ist schlicht unhöflich. Wenn jemand seine persönliche Erfahrung einbringen möchte, kann er das tun. Wenn jemand das nicht möchte, sollte man das auch respektieren können.
Zitat . Sollte es ein bei diesem Vorfall ein Fehlverhalten eines irgendwie Beteiligten gegeben haben, so sind meines Wissens in Deutschland bestimmte Staatsanwaltschaften zuständig
Da bin ich schon wieder bei dem Wort, dass ich nicht sagen darf. Also sage ich es höflich: Das ist schlicht falsch. Wenn ein Unfall passiert, ist es nicht die Staatsanwaltschaft, die den Betrieb anhält, es ist die Betriebsleitung. Denn die trägt auch die Verantwortung. Justiz ist eine gänzlich andere Geschichte, viel zu langsam, um wirklich Gefahrenabwehr zu treiben. Wenn eine akute Gefahr besteht, dann kann ein Vorgesetzter, auch ein Minister, nicht warten bis der Staatsanwalt eine Anklage erhebt. Die Aufgabe von Staatsanwälten ist das Anklagen, nicht das Abstellen von Gefahren.
Zitat Ich habe diesen Weg in unserer Armee gemacht, wie jeder Offizier bei uns.
So wie Popeye vermutlich auch. Und Calimero vielleicht. Und noch andere mehr. NUR: Dabei beschränken Sie sich auf IHREN PERSÖNLICHEN Standpunkt. Eine typische Betriebsblindheit, die ich bei vielen Soldaten gesehen habe. Und noch sehe. Das der Offizier, der jeden Tag bei der Bundeswehr ausgebildet wird, irgendwann den Sinn verinnerlicht hat, ist keine Frage. Ob der Sinn richtig ist, die Frage stellt sich gar nicht mehr. Man ist irgendwann von dem Konzept überzeugt. Und das muss man nicht auf den Bund beschränken: Zettel wird bestätigen können wie verbreitet an der Uni die Meinung ist, dass man eine Vorlesung mitschreiben muss. Nicht das man etwas dabei lernte, aber es soll helfen. Wenn jemand das 10 Semester lang gemacht hat, glaubt er das. Und emfiehlt es als Mitarbeiter auch seinen Studenten. Die Frage ob das sinnvoll ist, wird gar nicht mehr gestellt. Ich glaube, dass sie ihre Zeit beim Bund sehr positiv emfunden haben. Und vielleicht froh sind, gedrillt worden zu sein. Und so wichtige Dinge wie das Reinigen des Bodens mit Zahnbürsten retrospektiv als absolut sinnvoll emfinden. Deswegen sind sie es aber noch lange nicht.
Retospektiv erscheint einem so vieles sinnvoll bzw. als undramatisch. Weil man es hinter sich hat. Das gilt für den Drill in der Wehrausbildung wie fürs Auswendiglernen im Studium wie auch für das Runterfeilen eines Metallblocks in der Ausbildung. Mag sein, dass einiges davon sehr sinnvoll ist. Aber im Nachhinein können wir das nur noch sehr schlecht unterscheiden. Wenn wir uns ein zweites mal vor die Situation stellen, dann sieht die Bewertung gerne anders aus.
Zitat Ich frage mich, woher Sie wissen, dass sich die Soldatin im konkreten Fall nichts vorzuwerfen hat.
Das weiss ich nicht. Deswegen spreche ich ja permanent im Konjunktiv. Wenn Sie etwas grob falsch gemacht hat, dann kann ein Unfall passieren, ohne dass jemand anders die Verantwortung dafür trägt. Wenn. Das einzige Indiz, dass wirklich vorliegt, ist, dass sich jetzt NACH DEM UNFALL andere Anwärter geweigert haben aufzuentern. Die sind auch nicht blöd, wenn die Frau was grob falsch gemacht hat, bekomme ich keine Angst davor. Denn ich werde den Fehler nicht machen. Wenn sie aber nix falsch gemacht hat, dann wäre ich da etwas zurückhaltender.
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