Zitat von energist Werter Llarian, der Anteil der Heeres- oder Luftwaffensoldaten, die nie in die Verlegenheit kommen, sich „im Krieg schnell durch's Gelände zu bewegen“, dürfte den Anteil der Marineoffiziere weit übersteigen, die nie wieder Dienst auf einem Schiff oder Boot tun.
Wollen Sie damit sagen, lieber Energist, dass jemand, der nicht 28 Meter zu einem Segel klettern kann oder will, ungeeignet ist auf einem Boot oder Schiff Dienst zu tun ?
Zitat Auch wurde mehrfach darauf hingewiesen, daß es auch bei modernen Kriegsschiffen immer wieder nötig ist, sich sicher in großer Höhe zu bewegen.
Aber nicht in Seilen, werter energist. Davon abgesehen, dass die wenigsten Schiffe der deutschen Marine diese Höhe erreichen, Sie also eigentlich den Ausnahmefall präsentieren. Dennoch gilt auch hier ganz klar, dass es ein Unterschied ist, ob man auf einer Leiter, einer festen Sprosse oder einem geschweissten Dach steht als in Seilen oder auf einem Holzmast. Ich leide nicht unter Höhenangst und habe kein Problem eine Leiter 50 Meter hochzusteigen (auch 100, wenn sie derartige Leitern finden). So lange die fest ist. Eine Strickleiter mal 50 Meter zu klettern kann ich nur jedem emfehlen, der meint das wäre eine sichere Sache. Es ist etwas gänzlich anderes in einer Takelage zu klettern als auf festen Sprossen zu steigen.
Zitat Daran ändert sich auch nichts, wenn die Kiste freiwillig ist oder nicht.
Das die Kiste freiwillig hat, sagt erst einmal aus, dass schon die Ausbilder ein schlechtes Gefühl dabei haben. Ich kenne solche Form von "Freiwilligkeit" zur Genüge, nur gehts da eher um Jobs und Einkommen. Im Endeffekt gehts da nicht zuletzt um Vermeidung von Verantwortung, denn wenns freiwillig war, ist es keiner gewesen.
Zitat Ein Soldat, der sich trotz Freiwilligmeldung nicht zumindest jede erdenkliche Mühe gibt, seine Furcht zu überwinden und diesen nötigen Ausbildungsinhalt mitzunehmen, der hat sich m.E. seine negative Lehrgangsbewertung redlich verdient.
Ob sich jemand Mühe gibt ist nach aussen hin schwer bis gar nicht zu bewerten. Ich wäre dennoch vorsichtig aus dem Eingehen von Risiken oder dem Vermeiden selbiger direkte Rückschlüsse zu ziehen. Man kann S-Bahn Sufer für mutig halten. Oder dämlich. Vermutlich beides. Ich denke nicht, dass man Soldaten braucht, die sich zitternd hinterm Baum verstecken. Genausowenig glaube ich, dass man Soldaten braucht, die ohne Rücksicht auf Verluste nach vorne stürmen. Hallali.
Zitat Zu der Freiwilligkeit generell: spätestens nachdem die Schiffsführung bzw. die Fachvorgesetzten der Segelmannschaft das Aufentern befahlen ist dieses Argument soweiso nicht mehr relevant.
Für die Bewertung wie gefährlich es ist schon. Aber eins muss ich dennoch loswerden: Es gehört nicht nur Mut dazu in eine solche Takelage zu klettern, es gehört ebenso Mut dazu einen Befehl zu verweigern, den man für ungesetzlich hält. Denn Belohnungen gibts dafür noch weniger. Im besten Fall ne schlechte Bewertung, was im schlechtesten Fall dabei rauskommen sollte, sickert derzeit gerade durch die Presse.
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