Zitat Ich habe nie Ihre Person angegriffen, sondern Ihre von mangelhaftem Sachverstand geprägten Aeusserungen, die eben darauf schliessen lassen, dass Sie über keine grosse militärische Erfahrung verfügen.
Sie meinen also die zwischen den Zeilen stehende Aussage: "Sie haben keine Ahnung, weil Sie nie da waren, also sollten Sie lieber die Klappe halten." sei kein persönlicher Anrgiff ? Das emfinde ich anders, denn erstens kennen Sie mich nicht, können also nicht im Ansatz beurteilen was ich erlebt habe oder nicht und noch weniger ob ich darüber reden will oder nicht. Und zweitens stellt sich nicht das geringste Argument daraus her. Es ist ad hominem, schlicht und einfach. Ich unterstelle Ihnen auch nicht, dass Sie keine Ahnung haben, obwohl die schweizerische Gebirgsmarine vermutlich eher etwas sagenhaftes ist. Und genauso wie ich respektiere, dass Sie darüber sprechen, was Sie als Offizier erlebt haben, sollten Sie respektierten, dass ich das nicht tue.
Was die Betriebsblindheit angeht, so können nur Sie beurteilen, ob Sie davon betroffen sind oder nicht. Ich kann nur sagen, ich kanns mir gut vorstellen, weil es sehr häufig anzutreffen ist. Althergebrachtes in Frage zu stellen ist schon von sich aus nichts häufiges und noch weniger findet man es, nachdem jemand es hinter sich hat. Beispiele habe ich genannt. Das ist keine Indoktrination, das ist schlicht ein Vorgang wie er tagtäglich überall abläuft. Sie können sich davon ausnehmen, wenn Sie das möchten, da Sie mit dem konkreten Fall nicht involviert sind, ist das für unser beiden Argumentationen bedeutungslos. Nicht bedeutungslos ist es für die Frage der Risikobewertung durch die Führungsoffiziere in diesem Fall. Denn die sind menschlich, das behaupte ich mal. Und genau anfällig für den oben genannten Mechanismus wie alle anderen auch. Und deswegen reicht es für mich nicht aus, wenn die Offiziere, die das hinter sich haben, nun alle einen Sinn darin sehen und das Risiko vertretbar finden. Denn deren Blick ist zwangsläufig nicht sehr neutral.
Und auch wenn ich mich wiederhole, ich unterstelle nicht, dass hier eine nicht tolerierbare Gefahr vorliegt, denn ich weiss nicht wieviel Fahrlässigkeit hier im Spiel war. Wogegen ich mich verwahre ist die Einstellung "bissel Schwund ist immer" und "wegen 6 Toten muss man sich nicht anstellen". Und die Gefahr ist nicht ominös, die Gefahr ist simpel Toter Nummer sieben. Und ich bleibe dabei, im industriellen Umfeld ist absolut selbstverständlich, dass ein Unfall erst einmal aufgeklärt wird, bevor man weitermacht. Ob das hier geschehen ist, kann ich nichtmal sagen, ich denke nur es spricht vieles dafür, dass das nicht geschehen ist. Denn anders erklärt es sich mir nicht, dass sich plötzlich reihenweise Leute weigern das Risiko einzugehen. WENN eine solche Untersuchung stattgefunden hat, und diese ergeben hat, es sei vertretbar, dann ist dieses Ergebnis wohl nicht gut vermittelt worden. Ich würde mich allerdings nicht wundern, wenn man schlicht die Schultern gezuckt hat und weitergemacht hat. Und diesmal offensichtlich Rekruten hatte, denen das nicht reicht. Da ich den Vorteil habe, hier nichts beurteilen zu müssen, sondern nur Zweifel aufzeige, freue ich mich darüber, dass wir eine solche Untersuchung jetzt bekommen werden.
|