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Martin
Beiträge: 4.129
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25.01.2011 22:41 |
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RE: Noch keine Affäre. Aber auch kein Freispruch
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Zitat von Llarian Nun ist aber schon ein Unterschied zwischen beruflichen Erfordernissen und dem Privatleben. In ihrem Privatleben dürfen Sie in 500 Meter Höhe ohne Sicherung Seil tanzen. Wenn ein Arbeitsvertrag ihnen das vorschriebe, sähe die Welt ganz anders aus. Natürlich wird hier immer darauf eingehämmert, es handele sich um Soldaten. Schon. Und natürlich ist es gefährlicher an scharfen Waffen zu arbeiten als zu kellnern. Aber die Grenze zieht man auch da, sonst könnten wir auch russisches Roulette mit den Soldaten spielen, damit sie ihre Angst vor dem Tod überwinden.
Lieber Llarian,
zwischen dem Klettern in die Segel und russisch Roulette ist ein weiter Bereich, um Grenzen zu ziehen. Nach meinem Kenntnisstand gab es keinen 'Arbeitsvertrag', der die Kletterübung in die Rahsegel gefordert hat. Mag sein, dass die junge Frau sich durch die Gruppendynamik zu der Übung entschlossen hat, es kann auch sein dass sie 'der Ehrgeiz gepackt hat'.
Ansonsten ist die Berufswahl eine freiwillige Angelegenheit, und so wie Sie vor einem Flug möglicherweise einen Blick in die Unfallstatistik der Fluggesellschaft werfen, kann auch der Berufsanfänger mal schauen, wie die Unfallstatistik eines - sagen wir mal - Gerüstbauers aussieht.
Zitat Nun, an dieser Stelle reden wir über einen spezifischen. Niemand hat gesagt, dass die anderen weniger wichtig sind. Die anderen werden übrigens nahezu alle untersucht.
Dann lassen Sie doch mal den Fall der jungen Soldatin untersuchen, bevor Sie allgemeine Risiko-Nutzen-Betrachtungen anstellen.
Zitat Und in der Regel hat es Konsequenzen. Übrigens, ihre "hunderte" sind real ungefähr noch etwa 270 im Jahr (was übrigens vor allem dem geschuldet ist, dass man in der Industrie eben nicht mehr mit "bischen was passiert immer" weiterkommt.). Auf 40 Millionen Beschäftigte. Würde man die 6 Toten auf besagte 14500 Ausbildung für repräsentativ bewerten, so wäre die Entsprechung unter der Annahme dass der Lehrgang ein Jahr dauert, mehr als 15.000 Tote pro Jahr. Wir haben 270. Da sind einfach Welten zwischen. Das Unterschiede da sind, ist naheliegend, keine Frage das der Bund gefährlicher ist als die Tätigkeit in einem Blumengeschäft. Aber Steigerungsfaktor 60 ? Für mein Gefühl ist das einfach ein bischen viel, obwohl ich, dass gebe ich ehrlich zu, nicht einmal genau sagen kann, welcher Faktor vertretbar wäre. Ich finds viel. Und ich frage mich welcher Faktor vertretbar wäre. Die simple Antwort wäre: Soviel wie eben nötig. Und wer definiert was nötig ist ? Wäre 1.000 vertretbar ? Oder 5.000 ?
Ihr Gefühl in Ehren, aber Unfallstatistiken differenzieren durchaus nach Beruf. Der oben erwähnte Gerüstbauer lebt gefährlicher als der Musiker. Und bei der Entscheidung der Vertretbarkeit verlässt uns der sichere Boden. An irgendeinem Punkt müsste man Berufe abschaffen und die Menschen bitten, die Aufgaben selbst in die Hand zu nehmen - sozusagen unreguliertes Hobby.
Gruß, Martin
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