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Juno
Beiträge: 332
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30.01.2011 00:52 |
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RE: Marginalie: Der "Spiegel" und die Frauenquote
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Der Ruf nach der Frauenquote ist einfach ein weiterer strategischer Schritt zur "Modernisierung" der Union. Die Ministerinnen von der Leyen und Schröder gehen ihn zweifellos mit der vollen Rückendeckung der Parteiführung (Angela Merkel).
Ob die Führungsleistungen in deutschen Unternehmen dadurch irgendwie besser werden, spielt hier überhaupt keine Rolle.
Entscheidend ist, dass die Union bei den eher linksliberalen Meinungsführern Punkte macht und endlich die Zielgruppe der jungen, urbanen, gut ausgebildeten Frauen gewinnen will. In dieser Gruppe schneidet sie bislang sehr schlecht ab, während die Grünen dort sehr stark sind.
Die liberal-konservativen Prinzipien dieser Regierung sind insofern nicht anders als die von Marx (Groucho): "Those are my principles. And if you don´t like them,... - well, I have others"
Natürlich wäre auch eine andere Strategie denkbar. Die israelisch-amerikanische Journalistin Caroline Glick hat zum Beispiel das Phänomen Sarah Palin kürzlich damit erklärt, dass Palin eine der wenigen im liberal-konservativen Lager sei, die ihre politischen Positionen nicht an den Meinungen des herrschenden Kommentariats ausrichte:
Zitat What distinguishes Sarah Palin from other conservative leaders in the US and makes her an important figure worldwide is her indifference to the views of the Left's opinion makers. Her capacity to steer debate in the US in a way no other conservative politician can owes entirely to the fact that she does not seek to win over Leftist elites. She seeks to unseat them.
Aber Frau Palin ist eben auch in der Opposition und hat nach allem Ermessen keine Chance, in ihrem Land mehrheitsfähig zu werden.
Dass die konservativen Hardliner Palin und Glick beide weiblich sind, ist übrigens reiner Zufall.
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