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RE: Marginalie: Der "Spiegel" und die Frauenquote
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Zitat von Zettel Dass unter den zwanzig Ressortleitern (der Textredakionen) samt Chefredaktion des "Spiegel" keine einzige Frau ist, liegt - so darf man unterstellen - daran, daß die Unternehmensleitung ihre Personalpolitik am Interesse des Unternehmens orientiert; daß sie sich also verantwortlich verhält.
Bisher haben sich ja, werter Zettel, (wenn ich die Nicks richtig interpretiere) nur Männer zu Ihren Anmerkungen geäußert, und das durchweg affirmativ. Dann will ich als Nicht-Quotenbloggerin hier im Forum mal für etwas Frauenanteil sorgen. ;)
Irgendwas an Ihrer „Unterstellung“ (die wohl eher eine Schlussfolgerung ist) stößt mir auf. „Im Interesse des Unternehmens orientierte Personalpolitik“ … Ein Unternehmen, das sind die, die drin sind. Vielleicht gibt es auch ein paar, die gern drin wären, aber draußen bleiben mussten, weil es für sie keine Möglichkeiten gab, Mutterschaft mit Arbeitszeit zu vereinbaren. Die sich Teilzeit, Gleitzeit oder einen Betriebskindergarten wünschen würden. Der sich aber bei nur einer Ressortleiterin weniger lohnt als bei sieben oder zehn? (Ich rede jetzt nicht spezifisch vom SPIEGEL, keine Ahnung, wie der Verlag das tatsächlich regelt.)
Wenn Sie so sehr dafür plädieren, dass der Bessere von zwei Kandidaten eingestellt werden möge, sollten Sie auch dafür eintreten, dass zunächst einmal alle Kandidaten die Chance haben, überhaupt antreten zu können. Die Benachteiligung beginnt doch schon viel früher.
Ehe wir uns also streiten, erlaube ich mir, Sie zu paraphrasieren, um sicher zu gehen, dass ich Sie richtig verstanden habe: dass in einer der wichtigsten Nachrichtenredaktionen des Landes zwanzig Männer und keine Frau sitzen, sehen Sie als ein Qualitätskriterium jener zwanzig an, und nicht etwa als ein Indiz für mangelnde Chancengleichheit bei unterschiedlichen, biologisch bedingten Lebenswegen?
Ich kenne mich übrigens gar nciht sonderlich gut aus in frauenpolitischen Fragen. Es kommt mir jedoch merkwürdig vor, wenn ein Forum mit einem hohen Männeranteil eine Frauenquote kollektiv als unsinnig abtut, nur weil nicht falsch sein kann, was der SPIEGEL vorlebt.
-- Journal ohne Ismus … lauter gute Nachrichten
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