Zitat von Muyserin Es kommt mir jedoch merkwürdig vor, wenn ein Forum mit einem hohen Männeranteil eine Frauenquote kollektiv als unsinnig abtut, nur weil nicht falsch sein kann, was der SPIEGEL vorlebt.
Mit kommt merkwürdig vor, dass Sie darauf angewiesen sind, einen Pappkameraden aufzubauen, den umzunieten und dann laut „seht mal her ...“ zu rufen. Tatsächlich hat hier (bis 14:03 Uhr) niemand den SPIEGEL als Wahrheitsbeweis herangezogen.
Zitat von Muyserin Ein Unternehmen, das sind die, die drin sind.
Und bis es so weit kommt, ist ein Unternehmen das, was einer gegründet und groß gemacht hat. Eine Tatsache, die Sie (offenbar mit Erfahrung im Genderdiskurs) einfach mal unterschlagen. Ich sage hier bewusst nicht ´einer´, und nicht ´eine´ oder ´einerIn´. Denn das Gründen von Unternehmen ist nun mal eine „Männerbastion“, die zu erobern die Superalphapowergirlies logischweise sich noch nicht auf die Fahnen geschrieben haben. Und die verehrte Genossin Ministerin verzichtet generös auf eine Unternehmensgründerinnenquote.
Zitat von Muyserin Vielleicht gibt es auch ein paar, die gern drin wären, aber draußen bleiben mussten, weil es für sie keine Möglichkeiten gab, Mutterschaft mit Arbeitszeit zu vereinbaren.
Da fällt mir aber ein Stein vom Herzen. Man hätte unter Entzugserscheinungen gelitten, wenn ausgerechnet in diesem Strang nicht das Nichtvereinbarkeitsmärchen aufgetischt worden wäre. Zitat von Muyserin Die sich Teilzeit
Teilzeit ist ganz wichtig. So wissen wir schon mal, warum wir so wenige Pilotinnen haben. Immer diese frauenfeindlichen Arbeitszeitszeiten. Warum in einem Ritt nach Tokio? Wenn die Powerfrau den Baikalsee unter sich sieht, einfach mal ´ne Pause machen. Zitat von Muyserin ... oder einen Betriebskindergarten wünschen würden.
Wie es mit den Kindergärten aussieht weiß ich nicht. Aber in der Zeit der Krippendiskussion hatte ich mal die Zahlen zu diesem Thema zusammengesucht. In Ostdeutschland gibt es ungefähr 10 mal (das ´ungefähr“ deshalb, weil die Statistiken nicht sauber zwischen Tagesmüttern und Krippenplätzen trennen) so viele Krippenplätze wie im Westen. Im Osten (vor 4 Jahren jedenfalls) ist die Frauenerwerbsquote gerade mal 10 Prozentpunkte höher als im Westen.
Zitat von Muyserin Der sich aber bei nur einer Ressortleiterin weniger lohnt
Jetzt wird´s esoterisch. Sie wollen also spezielle Ressortleiterinnenkindergärten?
Zitat von Muyserin Wenn Sie so sehr dafür plädieren, dass der Bessere von zwei Kandidaten eingestellt werden möge, sollten Sie auch dafür eintreten, dass zunächst einmal alle Kandidaten die Chance haben, überhaupt antreten zu können.
Wenn ich mal aus dem Nähkästchen plaudern darf ... In unserer Firma ist seit der Gründung der Anteil der Ingenieurinnen 5% (um genau zu sein waren es 1990 12,5%, eine von 8). Und bei allen Geschäftspartnern, den Kunden und Lieferanten, sieht es genauso aus. An Diskriminierung liegt es ganz gewiss nicht. Um jemand zu diskriminieren, müsste er erst mal im Wirkungsbereich liegen. In unserem Fall bedeutet das, dass die Superalphapowergirlies sich wenigstens bewerben müssten, um abgelehnt zu werden. Tun die aber nichts. Und dafür gibt es Gründe. Der wichtigste Grund ist der, dass der größte Teil der bestausgebildeten Frauengeneration aller Zeiten weder bereit noch fähig ist, einen Beruf zu lernen (es sei denn, sie bewerten das rumsitzen im geisteswissenschaftlichen Kuschelseminar als Beruflernen). Am Kindergartenplatz liegt es auch nicht. Die Firma spendet regelmäßig dem nahliegenden Kindergarten (50m von der Firma entfernt, Nebenstraße, Sackgasse, idealer geht es gar nicht), jeder Mitarbeiter hat seinen Kindergartenplatz sicher. Es hätte auch jede Mitarbeiterin den Platz sicher – wenn es denn welche gäbe.
Zitat von Muyserin Ehe wir uns also streiten, erlaube ich mir, Sie zu paraphrasieren, um sicher zu gehen, dass ich Sie richtig verstanden habe: dass in einer der wichtigsten Nachrichtenredaktionen des Landes zwanzig Männer und keine Frau sitzen, sehen Sie als ein Qualitätskriterium jener zwanzig an, und nicht etwa als ein Indiz für mangelnde Chancengleichheit bei unterschiedlichen, biologisch bedingten Lebenswegen?
Ja
Wir können das gern vertiefen. Bei der Herstellung der SPIEGEL spielt ja nicht nur die Redaktion eine Rolle. Die Zeitschrift muss auch gedruckt werden. Der Anteil der FrauInnen bei den DruckerInnen ist übrigens genauso hoch wie in der Chefetage: 0. In Worten: NULL. Liebe Muyserin, was glauben Sie ist die Ursache? Ich gebe mal zwei Varianten zur Diskussion: a) Weil das das böse Patriarchat die Frauen am Drucken hindert b) Weil Frauen mehrheitlich bildungsunfähig und arbeitsunwillig sind.
~
Tut mir nicht leid, dass ich mich hier bewusst nicht zurückhaltend ausdrücke. Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil.
|