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Zettel
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30.01.2011 15:13 |
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RE: Marginalie: Der "Spiegel" und die Frauenquote - noch eine Perspektive
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Zitat von klangbrg Und um das Ganze nun endgültig aus dem Ruder laufen zu lassen, noch ein anderer Gedanke: es wird immer mit den gleichen Chancen argumentiert, die beide Geschlechter haben sollten. Bei weltweit agierenden Konzernen wie Siemens oder VW müssten dann aber in letzter Konsequenz nicht nur geschlechtsspezifische Quoten eingeführt werden. Dann müsste bei der Besetzung der Aufsichtsratsstellen auch auf eine adäquate Verteilung verschiedener Hautfarben geachtet werden, oder auf Religionszugehörigkeit, usw. Ich befürworte das nicht, aber mit aller Konsequenz müsste man so argumentieren, wenn man sich auf diese Schiene begibt.
So ist es. Es gibt keinen vernünftigen Grund, eine Quotierung, die man für Frauen durchgesetzt hat, nicht auf alle unterrepräsentierten Gruppen auszudehnen. Übrigens auch Altersgruppen. Warum nicht verlangen, daß bei gleicher Qualifikation, sagen wir, Bewerber unter zwanzig und über fünfzig bevorzugt werden?
Mich hat dieser Punkt schon gewundert, als 1988 die SPD die Frauenquote für Ämter und Mandate einführte. Damals habe ich mich gefragt, ob eine Arbeiterpartei, in der es praktisch keine Arbeiter in gehobenen Positionen gibt, dann nicht auch eine Arbeiterquote einführen müßte.
Zitat Und diese Schiene führt direkt zur Kritischen Theorie.
Das habe ich jetzt nicht ganz verstanden. Sie meinen die Frankfurter Schule?
Herzlich, Zettel
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