Zitat von stefanolix Meine Herren: möchten Sie damit jetzt suggerieren, dass Geisteswissenschaften keine richtige Arbeit sind? Dem Vernehmen nach waren die größten Philosophen aller Zeiten Geisteswissenschaftler ;-)
Nein, nicht doch. Wir sind ja schon weit genug vom Thema abgekommen, aber so ist das nun einmal in einem Forum, wenn diskutiert wird. Was man nun unter wissenschaftlicher Arbeit versteht: das ist sicher umstritten. Schon der Begriff "Wissenschaft" ist so eine Sache, worüber man endlos diskutieren kann. Aber ich hatte mit meinem Geissler-Zitat nur sagen wollen, daß mir sein Beitrag gut gefallen hat. Nicht etwa, dass alle Geisteswissenschaftler Idioten sind oder dass ihre Arbeit unwissenschaftlich sei. Ich bleibe allerdings bei der Behauptung, dass es viele Studiengänge an unseren Universitäten gibt, die eher "Leergänge" sind, und dazu zählen ganz sicher Theologie und Gender-Studies. Leider nützt es nichts, wenn ich nicht in die Kirche gehe, um damit meine Abneigung gegen Theologie kund zu tun, denn nach wie vor bezahle ich als Bürger dieses Landes, auch wenn ich keiner Glaubensgemeinschaft angehöre, indirekt über meine Steuern diesen Schwachsinn, der sich als Wissenschaft aufplustert.
Aber noch einmal zurück zur Frauenquote: zu Anfang meines Studiums habe ich ein Semester Elektrotechnik in Stuttgart an der technischen Hochschule studiert. Dort gab es wegen der Kurzschuljahre eine gemeinsam Vorlesung "Höhere Mathematik" für alle Studiengänge, also Maschinenbau, Physik, E-Technik, Werkstoffkunde, alle saßen da zusammen und mußten dort nachholen, was ihnen durch die Kurzschuljahre verloren gegangen war. 250 Studienanfänger in einer provisorischen Halle (1967!), und inmitten der Männermasse saßen 4 Studentinnen. 4! Keine einzige mehr! Heutzutage sind es sicher ein paar mehr, aber wie sollte man eine Frauenquote in diesen Fächern herbeiführen? Ich halte das für völlig unmöglich. Man soll den Menschen die freie Wahl lassen, welches Fach sie studieren wollen, und diese freie Wahl haben sie, zumindest in den meisten entwickelten Ländern der westlichen und östlichen Hemisphäre, bei den islamisch geprägten weniger. Auch die verkrampften Bemühungen der Kristina Schröder um eine Förderung für Mädchen in Naturwissenschaften werden nichts bringen. Man kann solche Interessen nicht erzwingen, genauso wenig wie man erzwingen kann, daß jemand gerne Kindergärtner wird.
Und im übrigen werden Arbeit und Karriere immer völlig ungerechtfertigt gegen die Kindererziehung und Hausfrauenarbeit gestellt. Gerade diejenigen, die sich darüber beklagen, daß Frauen nicht schnell genug nach der Geburt ihrer Kinder wieder in den Beruf zurückkehren können, sind es, die die Arbeit der Frauen in den Familien schlecht machen. Das Ideal solcher Leute scheint immer der Typus Frau mit Handy, Notebook und eleganter Arbeitskleidung zu sein: wer zu Hause den Kindern den Hintern abwischt, ist in den Augen feministischer Karrierewächter garantiert unzufrieden, und wenn er oder sie das Gegenteil behauptet, dann haben sie eben noch nicht das richtige Bewußtsein.
Aber das hatten wir ja schon mal, bei der RAF und ihren Theoretikern, die sämtlich aus dem geisteswissenschaftlichen Spektrum der damaligen Hochschulen stammten.
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