|
|
RE: Marginalie: Der "Spiegel" und die Frauenquote
|
Antworten
|
|
Zitat Ich bleibe allerdings bei der Behauptung, dass es viele Studiengänge an unseren Universitäten gibt, die eher "Leergänge" sind, und dazu zählen ganz sicher Theologie und Gender-Studies.
Ich stimme Ihnen gerne zu, dass ein Studiengang in "Gender Studies", wie es ihn
- hier http://www.zfl.uni-bielefeld.de/studium/master-as/gender ("Das Studienprogramm ist darauf ausgerichtet, der steigenden Arbeitsmarktnachfrage nach Gender-Experten in den Bereichen Gender Mainstreaming, Diversity Management, Gleichstellung und anderen gesellschaftlichen Bereichen mit einem disziplinübergreifenden, multiperspektivisch ausgerichteten Studienprofil zu begegnen. ... Der Studiengang bereitet auf die Übernahme wissenschaftlicher Nachwuchspositionen an Hochschulen und Forschungseinrichtungen vor ...") - oder hier http://www.ruhr-uni-bochum.de/genderstudies/ - oder hier http://www.studium.uni-oldenburg.de/30135.html?id_studg=322 - oder hier http://www.studium.uni-konstanz.de/studi...udies-bachelor/
gibt, mehr Ideologie als Wissenschaft ist.
Für die Theologie möchte ich Ihnen aber doch arg widersprechen in dieser Pauschalisierung: Natürlich gibt es auch hier Lehrstühle für "Ideologie" (Bonn: Lehrstuhl für theologische Frauenforschung), aber doch harte Wissenschaft: Nehmen Kirchengeschichte, Patristik, historisch ausgerichtete Liturgiewissenschaft, Philologie des Alten und Neuen Testaments (wobei man natürlich fragen kann, warum eine Kirchengeschichte von der allgemeinen Geschichte getrennt ist, die Philologie des Neuen Testaments von der Gräzistik; mehr Kooperation täte hier manchem Forschungsbereich gut).
Aber die Vermischung von Fach mit Mode gibt es auch bei anderen Fächern, aber in der Tat v.a. in den Geisteswissenschaften - hier wieder Zustimmung an einer eingeschränkten Kritik an den GEisteswissenschaften. Es rollen sich einem die Fußnägel auf, wenn man solche Ankündigungen liest:
- "Mit der Wiedereinführung der Lehramtsstudiengänge im Wintersemester 2011/12 ist auch die Implementierung eines Moduls zum Thema 'Gender und Diversität in Bildung und Schule' geplant." http://www.gleichstellung.uni-bonn.de/ge...ehrerausbildung - "Die Universität Bonn hat die Einführung eines extra-curricularen Zertifikats für Genderkompetenz beschlossen, welches Studierende aller Fakultäten begleitend zu ihrem Studium erwerben können." http://www.gleichstellung.uni-bonn.de/ge...genderkompetenz - "Arbeitsstelle für Theologische Genderforschung" http://www.theol-gender.uni-bonn.de/
Auch in der Germanistik nennt jeder, der hipp und modern sein will, sicherheitshalber und unverbindlich "gender studies" unter seinen Forschungs- und Interessenbereichen.
Das ändert aber nichts daran, dass es auch eine wissenschaftliche Germanistik gibt (meine persönliche Meinung: wissenschaftlich dann, wenn sich die Germanistik als Philologie betrachtet; oft grenzwertig-problematisch, wenn sie sich als "Kulturwissenschaft" betrachtet, denn das ist unverbindlich unter diesem Deckmantel alles und jedes möglich); dass es eine harte GEschichtswissenschaft gibt, die vielleicht weniger für Moden und Ideologien anfällig ist etc.
|