Zitat von Calimero Mich würde ja mal interessieren, wie überhaupt die weibliche Bewerberquote ab der untersten Führungsebene aussieht. Gibt es da irgendwelche Zahlen, die beweisen könnten, dass es für Frauen wirklich ab irgendeiner Hierarchiestufe eine "gläserne Decke" gibt? Oder gibt es ganz einfach von Anfang an weniger Frauen, die auf den Stress in einer Führungsposition scharf sind?
Das ist der Grund, warum ich für die Sozial-, Politik- und sonstigen Nichtsnutz-Wissenschaften nur noch Verachtung übrig habe. Was die betreiben, ist in den meisten Fällen keine Wissenschaft (ergebnisoffene Forschung), sondern Hetze. Es gibt viele im Raum stehende Fragen, die diese Pseudo-WissenschaftlerInnen meiden wie der Teufel das Weihwasser. Die von Ihnen aufgeworfene ist eine davon. Ebenso tät einen interessieren, wie viele Unternehmen von Frauen gegründet werden, wie hoch der Umsatz nach 5, 10 oder 20 Jahren ist und wie viele Arbeitsplätze dabei entstanden sind. Fragen darf man, wir leben in einem freien Land. Aber eine Antwort gibt es nicht! Stattdessen produzieren die lieber noch ein paar Millionen Nonsens-Studien. Die haben zwar schon hunderttausendmal bewiesen, dass Frauen weniger verdienen. Aber das ist so schön, dass man das ja ruhig weitere hunderttausendmal beweisen kann. “Frauen haben die besseren Abschlüsse“ oder „Oft sind Frauen besser qualifiziert als Männer“ sind dort so die Stanzen. Klingt gut, ist aber falsch. Es stimmt nämlich nicht, dass Frauen die besseren Abschlüsse haben oder irgendwie anders qualifiziert wären. Schlimmer, die meisten haben überhaupt keinen brauchbaren Abschluss und sind für keine Arbeit qualifiziert. Wenn uns Wissenschaft und Statistik das Gegenteil vorgaukeln, dann macht das die Sache nicht besser, sondern schlechter. Jeder kann durch die Hörsäle gehen und sich die Studenten ansehen. Wo Fächer gelehrt werden, die die Studenten in die Lage versetzen später ihren Lebensunterhalt durch das Erbringen einer freiwillig nachgefragten Arbeit zu verdienen, da sind die Superalphapowergirlies selten, sehr selten. Aber im Bereich des akademischen Lumpenproletariats, da sind sie zuhauf und studieren auf Arbeitslosigkeit, Welfare-Queen oder ÖD-Tussi. Wobei das vielleicht jetzt ungerecht war. Man kann nicht sagen, dass die dort gar nichts lernen. Immerhin lernen die wissenschaftlich zu beweisen, dass Frauen in Führungspositionen unterrepräsentiert sind.
~
Wenn auch keine Antwort, so finden sich im Netz an paar Hinweise zu Ihrer Frage.
Barbara Bierrach hat unter dem (vielleicht übertrieben provokanten Titel) Das dämliche Geschlecht was ganz Gutes geschrieben
Christine Bortenlänger, Managerin des Jahres 2007, hat es ganz gut auf den Punkt gebracht: Statt der Gläsernen Decke sehe ich etwas ganz anderes: die warme Badewanne, in der Frauen sich so gerne tummeln.
Im Jahr 2000 hat das Ministerium für alles außer Männer großspurig verkündet: "Gemeinsam mit den Kammern, Verbänden und regionalen Netzwerken wollen wir unser Ziel erreichen, bis 2005 den Frauenanteil an IT-Berufsausbildungen und an Informatikstudiengängen auf 40 Prozent zu steigern." Wie es in der wirklichen Welt aussieht, lesen wir in der FAZ vom 03.03.2009: Gerade einmal 17 Prozent der Informatikstudenten sind weiblich. Ungeachtet von Schulprojekten und Wirtschaftsinitiativen sinkt sogar der Anteil der Frauen in der IT. 2003 gab es dem Statistischen Bundesamt zufolge immerhin fast 15 Prozent Frauen in der Branche, aktuell sind es lediglich 13 Prozent. So weit im akademischen Bereich. In den Ausbildungsberufen der gleichen Branche das gleiche Bild. „In IT-Berufen sei der Anteil von Mädchen auf Lehrstellen seit 2002 von 14 auf 9,1 Prozent gesunken.“ Wobei das nicht nur die IT betrifft. Überall wo Arbeit ist oder droht, da ist die Zahl der hochemanzipierten und hochqualifizierten Powerfrauen rückläufig.
Und dann kann ich noch mein Statement von heute mittag wiederholen. 5(fünf)% der Ingenieure (keine körperlichen Belastungen, fast nur Büro-Arbeit) in unserer Firma sind Frauen. Und bei allen Geschäftspartnern sieht es genauso aus. 5(fünf)% ist auch der Anteil der Frauen bei den Bewerbern. Von 2004 bis 2008 hatten wir Hochkonjunktur in Deutschland, Aufträge bis unter die Dachluke. Die Abteilungsleiter haben zwar treu und brav die Einstellungstests durchgeführt, aber keiner wusste warum. Denn eingestellt wurde sowieso jeder. Und es wäre auch jederin eingestellt worden, wenn die sich nur beworben hätten. Haben die aber nicht. Denn die können zwar alles und alles besser (gäbe es sonst einen Bund deutscher Ingenieurinnen?), nur mit den einfachsten Kulturtechniken (Schnürsenkel zu- und aufbinden, mit Messer und Gabel essen oder ein Bewerbungsschreiben aufsetzen) sind die hoffnungslos überfordert – die verhinderten Konzerncheffinnen.
Das letzte mal haben die deutschen Frauen in der zweiten Hälfte der 40er (als Trümmerfrauen) ernsthaft gearbeitet. Dabei haben die gemerkt, dass es eben nicht die fröhliche Selbstverwirklichung ist, sondern echt belastend. Die haben die richtige Schlussfolgerung gezogen und geschworen: Nie wieder! Und, da kann man nicht meckern, die haben das Gelübde erfüllt. Glückwunsch! Die tragen sich nicht mal in die Teilnehmerliste ein und beschweren sich hinterher, bei der Medaillenvergabe nicht ausreichend berücksichtigt worden zu sein. Ziemlich unverschämt. Oder?
Soweit meine Meinung, die sicherlich falsch ist. Die Muyserin wird sofort alles richtigstellen.
~
Ob man das alles auch vorsichtiger formulieren könnte? Ja, man könnte. Aber warum?
|