Lieber Gansquoter,
das waren ja viele sehr interessante Links, die gleich in meiner Linksammlung unter der Rubrik "Gender" gelandet sind! Und ausgerechnet einer der schlimmsten auch noch von der Universität Bielefeld, die ich vom eigenen Studium noch sehr gut in Erinnerung habe! Natürlich sah das Anfang der 70er sicher ganz anders aus als heute, damals gab es Gender-Studies (zum Glück) noch nicht, dafür aber jede Menge Frauengruppen, die ihren Kommilitoninnen erst mal das "richtige Bewußtsein" verschaffen mußten.
Ihre Ausführungen, was die Germanistik betrifft, kann ich gut nachvollziehen. Es gibt eben auch dort sehr ernst zu nehmende Forscher, ich denke da besonders an den Bereich der germanistischen Linguistik, und auch Wolf Schneider, für mich so etwas wie der "Papst der deutschen Sprache", zitiert ja viele Ergebnisse aus diesem Zweig der Sprachforschung, wohingegen er für Literaturwissenschaften nicht gerade viel übrig hat. Wolf Schneiders Buch "Deutsch für Kenner" ist für mich als Mathematiker eine der wichtigsten Stützen beim Schreiben und Formulieren geworden, ich habe auch seine anderen Sprachbücher gelesen, und obwohl bei ihm ja öfters die Klassiker als Vorbild genommen werden (also jene Menschen, deren Werke man uns in der Schule vermiest hat), habe ich selten so etwas interessantes und für mich auch nachvollziehbares über Sprache gelesen wie bei ihm. Irgendwo habe ich bei ihm auch gelesen:
Die Münchner Feministin Hannelore Mabry legte 1987 im SPIEGEL Wert auf die Feststellung, sie habe eine Gruppe nichtfeministischer Frauen nicht als Arschlöcher, sondern als Arschlöcherinnen bezeichnet.
Ihrer Meinung, daß es eine harte Geschichtswissenschaft gibt, stimme ich vollkommen zu. Nur bei der Theologie kann ich noch nicht so richtig sehen, wo hier "wissenschaftlich" gearbeitet wird. Aber egal, auch wenn es so ist, ich fände es besser, wenn kirchliche Hochschulen voll von den Kirchen selbst finanziert würden, genauso wie Bischöfe und Kardinäle. Ich denke immer mit Grausen daran, daß irgendwann einmal auch islamische Prediger/Religionslehrer an unseren Universitäten ausgebildet werden.
Ich habe auf meinem Blog hier eine Veranstaltung beschrieben, auf der 2 Theologen der Bonner Universität einen Vortrag hielten: Dr. René Buchholz und Prof. Dr. Axel von Dobbeler. Nach dieser Veranstaltung mußte ich feststellen, daß auch diese beiden bestenfalls als durchschnittliche Programmierer oder Hilfskräfte in der Bibliothek anzustellen wären, nicht aber mit einem fürstlichen Gehalt als (unkündbarer) verbeamteter Professor.
Zum Schluß möchte ich sie noch auf einen Artikel hinweisen, in dem ich mich etwas ausführlicher mit einer Berliner Theologin beschäftigt habe: Ulrike Auga, Professorin für Theologie und Geschlechterstudien. Zugegeben, in dem Artikel steckt viel Polemik drin, aber das war auch Absicht.
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