Zitat von Zettel Was Sie behaupten, stimmt schlicht nicht. Ich nehme an, daß das an mangelnder Kenntnis liegt. Auch in den Sozialwissenschaften, auch in der Politologie wird überwiegend solide geforscht; in Deutschland, international.
Ich empfehle Ihnen, sich die Zeit zu nehmen, das nachzuprüfen. Vielleicht mögen Sie sich die Internetportale einiger der großen deutschen Unis vornehmen, dazu von ein paar amerikanischen, britischen, französischen. Sie finden dort schnell die betreffenden Abteilungen, Departments, Fachbereiche; wie immer sie heißen.
Wenn Sie dort auf die Namen der Wissenschaftlker klicken, wird Ihnen in vielen Fällen deren Publikationsverzeichnis angeboten. Wenn Sie die Zeit erübrigen können, dann nehmen Sie ein paar Stichproben und lesen Sie die betreffenden Artikel oder machen Sie sich anhand des Abstracts ein Bild.
Sie werden finden, daß Ihr pauschaler Vorwurf der "Hetze" nicht haltbar ist; daß Sie sich ebenso irren, wenn Sie diese Wissenschaften für "Nichtsnutz-Wissenschaften" halten.
Es stimmt, daß es schlechte, ideologisierte Sozialforschung und Politologie gibt. Aber das macht nur einen mimimalen Teil der Hochschulforschung in diesen Fächern aus. Oft handelt es sich um Äußerungen von Personen, die noch nicht einmal habilitiert sind. Herzlich, Zettel
Lieber Zettel,
als erstes muss ich sagen, dass ich die Sozialwissenschaft nicht aus dem Innenleben heraus kenne. Ich beziehe mich bei meiner Wertung auf das, was uns von den Medien als Sozialwissenschaft präsentiert wird; sowohl die Studien als auch das Personal. Ich denke, es ist gerechtfertigt sich so ein Bild zu machen und das dort präsentierte für repräsentativ zu halten. Mir ist jedenfalls nicht bekannt, dass die Community sich von den öffentlich auftretenden Wissenschaftlern bzw. deren Studien distanziert hätte. Jedenfalls ist was uns präsentiert wird ganz furchtbar, das ewige Frauen sind gut Männer sind schlecht, Deutsche sind böse Ausländer sind lieb ... und was jeden Tag noch so von der Kanzel gebrüllt wird. Zum Personal, zu Leuten wie Foroutan, Butterwegge oder Leggewie muss man nichts weiter sagen, die charakterisieren sich selbst. Und dass die Genderwissenschaft seriös wäre, weise ich ohne weitere Prüfung zurück. Deren Ergüsse sind so schauderhaft, dass man sich schon wegen der dort üblich widerlichen Sprache damit nicht auseinandersetzen kann.
Als Einstieg für meine Suada habe ich eine von Calimero aufgeworfene Frage genommen. Diese Frage ist keine Haarspalterei, sondern die naheliegende. Wenn die Wissenschaft in ihren sattsam bekannten Studien etwas beweist, was die Alltagserfahrung nicht mal ansatzweise bestätigt (z.B. eine Diskriminierung der Frauen im Arbeitsleben) dann wird man schon fragen dürfen, wie dieses wissenschaftliche Ergebnis zustande kam, insbesondere auf welchen Daten die Studie aufsetzt. Calimero ist einer, der sich sehr gut im Netz zurechtfindet und sehr schnell die Daten/Quellen bei der Hand hat. Wenn er also die naheliegende Frage stellt, gehe ich ungeprüft davon aus, dass er schon gesucht und nichts gefunden hat. Daraus folgt für mich, dass diese wichtige Frage von den x-tausenden Sozialwissenschaftlern noch nie untersucht wurde.
Bei einer Studie, die die vermutete Diskriminierung untersucht, sollten am Anfang erst mal die Basisdaten eingesammelt werden. Welchen Wert hat die Konklusion ohne diese? Oder noch schlimmer: Wie kommt eine Konklusion zustande ohne Basisdaten?
Die haben keine Basisdaten. Die angebliche Diskriminierung wird in den tausenden wissenschaftlichen Studien der Diskriminierungswissenschaft immer so festgestellt, dass der Erfolg einer Gruppe kleiner ist als der Anteil an der Bevölkerung. Dabei müsste die Untersuchung mit der von Calimero aufgeworfenen Frage beginnen. Das tun die aber nicht, jedenfalls meiner Kenntnis (und offensichtlich auch Calimeros Kenntnis) nach. Sollten Sie in den von Ihnen empfohlenen Instituten/Unis solche Untersuchungen kennen, werde ich die gern ansehen (die französischen nicht, die Sprache kann ich nicht). Bis dahin gehe ich nach meiner und meinesgleichen Erfahrung, die besagt, dass die allerwenigsten Frauen überhaupt einen Beruf lernen, der die für eine verantwortungsvoll, qualifizierte Arbeit oder gar Führungsposition befähigen könnte. Wenn angesichts dessen die Wissenschaft ohne irgendwelche Daten vorlegen zu können eine Diskriminierung „beweist“, dann fällt mir dazu, tut mir leid, nicht mehr ein als – Hetze.
Ich möchte hier klarstellen, dass ich nicht einschätzen kann, wie hoch der Hetze-Anteil bei der Sozialwissenschaft ist. Vor vielen in diesem Bereich (Weiss, Sinn, Wolfsohn, Heinsohn, Birg, Amendt, Hofstede ...) habe ich größten Respekt. Aber wenn ich sehe, dass das Heitmeier-Institut (dessen Produkte man beim besten Willen als nicht anders als Hetze werten kann) über hundert Mitglieder hat, lässt mich das schlimmes ahnen.
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Noch ein kleiner Absacker. Hat es wirklich Sinn, sich die die Produkte des „Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien und Projektgruppe Edition Frauenstudium“ (schon von dem Namen kriegt man die Krätze) anzusehen? Soll man seine Zeit zu vertrödeln mit „Gender and Economics“, der „Feministischen Kritik der politischen Ökonomie“ oder den wissenschaftlichen Werken von „Prof. Dr. Antje Lann Hornscheidt, Professorin für Gender Studies und skandinavische Linguistik am Zentrum für Transdisziplinäre Geschlechterstudien“? Freiwillig jedenfalls nicht. Sollte ich je gezwungen sein die „Genderbibliothek mit Informationen und Materialien zum transdisziplinären Gebiet der Frauen-, Männer- und Geschlechterforschung“ zu betreten, dann nur unter Vollschutz, wie Eric Cartman in San Francisco.
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