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Zettel
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30.01.2011 23:40 |
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Zitat von Geissler als erstes muss ich sagen, dass ich die Sozialwissenschaft nicht aus dem Innenleben heraus kenne. Ich beziehe mich bei meiner Wertung auf das, was uns von den Medien als Sozialwissenschaft präsentiert wird; sowohl die Studien als auch das Personal.
Und there's the rub, lieber Geissler. Es gibt in jeder Wissenschaft Leute, die sich in die Medien drängen und die von der Öffentlichkeit für repräsentativ gehalten werden, auch wenn sie in der Fachwelt wenig gelten.
Wie schon gesagt, sind viele von diesen noch nicht einmal habilitiert; beispielsweise Naika Foroutan. Andere sind auf sehr verschlungenen Wegen doch noch Inhaber eines Lehrstuhls geworden, wie zum Beispiel Christoph Butterwegge, der von der Promotion bis zur Habilitation zehn Jahre brauchte, der es siebzehn Jahre nach seiner Promotion immer noch nicht über Lehrstuhlvertretungen (die unterste Stufe der Professorentätigkeit) hinaus gebracht hatte und der im zarten Alter von 46 Jahren seinen ersten und bisher, soweit bekannt, einzigen Ruf auf eine Professur erhielt.
Das sind, lieber Geissler, nicht die Zierden ihres Fachs. Die guten Leute forschen und publizieren; überwiegend auf Englisch in internationalen, peer reviewed Zeitschriften. Sie sind es, die das betreffende Fach - die Politologie, die Sozialwissenschaften - prägen, und nicht diejenigen, die nicht in der Lage sind, Politik und Politologie, Sozialwissenschaft und Gesellschaftspolitik auseinanderzuhalten.
Diese gibt es leider; sie sind ein wissenschaftliches Ärgernis. Sie haben in keiner Wissenschaft etwas verloren. Aber auch keine Wissenschaft nimmt sie wichtig; außer im Sozialismus und in anderen unfreien Gesellschaften. In einer freien Gesellschaft ist auch die Wissenschaft frei; und so lange sie das ist, setzt sich Qualität durch und nicht Agitprop.
Herzlich, Zettel
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