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RE: Marginalie: Der "Spiegel" und die Frauenquote
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Zitat von RexCramer Zur Quote:
Nehmen wir als Beispiel den Studiengang Elektrotechnik, der hier schon genannt wurde: Entscheidend ist doch nur, daß Frauen sich wie Männer dafür entscheiden können und niemandem der Zugang aufgrund seines Geschlechtes (sowie der anderen üblichen Kriterien) verweigert wird. Wenn sich dann trotzdem (viel) weniger Frauen als Männer für dieses Studium entscheiden, dann ist das das Ergebnis ganz individueller Entscheidungen, die niemanden etwas angehen, schon gar nicht den Staat. (Was wollte man auch tun? Frauen mit vorgehaltener Pistole dazu zwingen oder entsprechend viele Männer aussortieren?)
Tatsächlich sind die Frauenquoten, die beispielsweise unser Fachbereich stolz verkündet, noch „geschönt“. Darin sind nämlich die Zahlen von Gast- und Austauschstudenten enthalten, die (ja, es geht tatsächlich um E-Technik) einen Frauenanteil von 68% aufweisen. Die reale Quote schätze ich auf unter 5%. Dazu kommt – so zeigt leider die Erfahrung – daß ein großer relativer Anteil der Studienanfängerinnen schnell wieder abbricht, weil sie mit dem Studium nicht zurechtkommen. Die jedoch, die bleiben, die alles durchziehen – sie brauchen sich in keiner Weise vor den männlichen Kommilitonen zu verstecken. Im Gegenteil, im Schnitt (!) dürften unsere Absolventinnen ein bis zwei Leistungsstufen über den Absolventen stehen. Welche, die sich durchmogeln gibt es natürlich hier wie dort.
(Im Übrigen hat sich das Problem aus meiner subjektiven Sicht heraus seit Einführung der Bachelor-/Master-Abschlüsse verschärft. Weniger Frauen beginnen, (empfunden) mehr brechen ab und alle, die ich bisher dazu gehört habe, beklagen sich über Unvereinbarkeit von Studium und Privatleben. Warum genau? Ich weiß es nicht, vermute, daß Frauen eher dazu neigen, die teilweise sinnfreien Auflagen im Grundstudium tatsächlich alle gewissenhaft zu erfüllen und jede Übung abzugeben, jede Vorlesung zu besuchen. Ich kenne persönlich mindestens zwei Studentinnen, die trotz guter Noten und hoher Intelligenz das Studium abgebrochen haben – beides m.E. herbe Verluste für den Fachbereich.)
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