Zitat von Calimero Ich könnte mir vorstellen, dass die Umwandlung des allgemeinen Wahlrechts zu einem "Wahlprivileg" etwas bewirken könnte. So wäre eine Stimme auch wieder etwas wert.
Es könnte ja trotzdem jeder Volljährige eine Stimme haben, aber wer mehr für den Bürgerstaat tut als andere (Höhe der entrichteten Steuern, Wehrdienst, bürgerliches Engagement, vielleicht auch Erfolg der Kinder etc), sollte auch mehr Stimmen bekommen.
Und wer entscheidet, wer wieviele Stimmen bekommt? Wer bestimmt darüber, was "bürgerliches Engagement" ist usw.? Was Sie vorschlagen, lieber Calimero, ist der direkte Weg in die Diktatur. Denn es liegt doch auf der Hand, daß diejenigen, die einmal die Macht haben, danach die Manipulationsmöglichkeiten, die in einem solchen System liegen, nutzen würden, um sie nie mehr zu verlieren.
Zitat von Calimero So wie es jetzt läuft kann ich mir die Wahl auch schenken. Es regiert eh das gleitfähigste Mittelmaß nach dem Takt des Medienzirkus - man sieht ja was dabei rauskommt, sogar wenn die eigene Partei "gewonnen hat". 
Man kann sich aus meiner Sicht die Wahl überhaupt nicht "schenken". Wir haben jetzt eine ordentlich arbeitende, im ganzen erfolgreiche Regierung, in der allerdings das liberale Element dahinkümmert, weil die FDP sich nicht traut oder nicht in der Lage, ist eine kraftvolle liberale Politik zu machen. Wie die FDP wieder auf die Beine kommt, ist aus meiner Sicht ein zentrales Thema der nächsten Zeit. Und in diesem Sinn hatte ich meinen Artikel gemeint; als einen kleinen Beitrag zu dieser erforderlichen Diskussion.
Sie erwägen, sich die Wahl zu schenken. Welche Politik würde denn die Volksfront machen? Sieben Jahre Rotgrün haben genügt, um die Bundesrepublik - das einzige Mal in ihrer Geschichte - wirtschaftlich zu einem der Sorgenkinder Europas zu machen. Das haben die SPD und die Grünen ohne die Kommunisten geschafft. Was eine Volksfront anrichten würde, kann man sich ausmalen.
Und da meinen Sie, man könne sich das Wählen schenken? Ich meine das ganz und gar nicht. Es ist, solange die Volksfront droht, bitter nötig; und wer nicht wählt oder eine Splitterpartei wählt, der fördert damit die Volksfront.
Herzlich, Zettel
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