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RE: Zettels Meckerecke: Guttenbergs Diss
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Zitat Zitat C. Es gibt einen Unterschied zwischen Aufklärung und Vernichtungsfeldzug.
Einige interessante Aspekte und Verknüpfungen habe ich dann doch gefunden. Rein zufällig natürlich und routinemässig.
Zitat
Das schrieb die SZ
(…)Fischer-Lescano hatte die 475 Seiten bereits hinter sich, jetzt wollte er eine Rezension schreiben.(…) (…)Bei solchen Arbeiten hat es sich Fischer-Lescano zur Gewohnheit gemacht, zu prüfen, ob sich der Autor für sein Werk bei anderen bedient hat. Reine Routine.(…) (…)Ursprünglich hatte Fischer-Lescano Guttenbergs Buch nach eigener Aussage aus wissenschaftlichem Interesse gelesen. Der Jurist forscht am Bremer Zentrum für europäische Rechtspolitik zu verfassungsrechtlichen Fragen. Auch Guttenbergs Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema. "Es hat mich interessiert", so Fischer-Lescano, "was ein konservativer Rechtspolitiker, der bei angesehenen Kollegen promoviert wurde und die Bestnote erhielt, zu dem Thema zu sagen hat."(…)
Nur diese Routine kriegt auch schon wieder ein Geschmäckle denn:
Zitat
Der Bremer Juraprofessor Andreas Fischer-Lescano, der die Plagiatsvorwürfe gegen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) öffentlich machte, ist Gründungsmitglied des von der SPD-Politikerin Andrea Ypsilanti aus der Taufe gehobenen “Instituts Solidarische Moderne”, in dem Vertreter von SPD, Grünen und Linkspartei kooperieren. Das berichtet die in Halle erscheinende “Mitteldeutsche Zeitung” (Donnerstag-Ausgabe). Außerdem ist er Vertrauensdozent der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung.
solidarische-moderne
Zitat Kuratorium Prof. Dr. Andreas Fischer-Lescano Andreas Fischer-Lescano ist Professor für Öffentliches Recht, Europarecht, Völkerrecht und Rechtstheorie am Fachbereich Rechtswissenscchaft der Universität Bremen. Er ist Direktor des Zentrums für Europäische Rechtspolitik und beschäftigt sich seit langem mit rechtspolitischen Fragen gesellschaftlicher Umverteilung im Prozess der Transnationalisierung.
Das Kuratorium berät den Vorstand des Instituts. Die Sprecherinnen und Sprecher unserers Kuratoriums sind Dr. Franz Alt, Dr. Sonja Buckel, Prof. Dr. Stephan Lessenich, Prof. Dr. Birgit Mahnkopf, Dr. Hermann Scheer (†).
Aber zurück zum Artikel:
Zitat (...)Um 7:27 Uhr alarmierte er per SMS seinen Freund und Kollegen Felix Hanschmann. Der hatte sich als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bundesverfassungsgericht mit Plagiatsfällen beschäftigt, er war daher ein guter Ratgeber. Auch für Hanschmann, 38, der sich derzeit an der Frankfurter Uni habilitiert, ist Guttenbergs Arbeit in Teilen ein Plagiat. Die Parallele zu einem Fall aus Tübingen, mit dem er sich in Karlsruhe befasste, sei "frappierend", sagt er.(...)
Zitat
Zur Person Dr. Felix Hanschmann
Studium 1994-2000: Studium der Rechtswissenschaft an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main und Studium der Soziologie an der TU Darmstadt
11. August 2004 Promotion am Fachbereich Rechtswissenschaften der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
Titel: Der Begriff der Homogenität in der Verfassungslehre und Europarechtswissenschaft – Zur These von der Notwendigkeit homogener Kollektive unter besonderer Berücksichtigung der Homogenitätskriterien „Geschichte“ und „Sprache“
Öffnet man den o. g. Link findet man über F. Hanschmann sämtliche Tätigkeiten, die hier einzustellen, den Rahmen sprengt. Über die Qualifikation kann ich natürlich gar nichts sagen. Es geht mir nur darum die Verbindungen näher zu betrachten:
Zitat Herausgeberschaft: Kritiken des Rechts - Sonderheft zum 40. Jubiläum der Kritischen Justiz. Nomos, Baden-Baden, 2008, 140 S. (zusammen mit Sonja Buckel und Andreas Fischer-Lescano)
Zitat Berufliche Tätigkeit 12/2000 – 08/2004: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Öffentliches Recht, Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am Main, Prof. Dr. Dr. Günter Frankenberg 11/2001 - 10/2002: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Wilhelm Merton-Zentrum für europäische Integration und internationale Wirtschaftsordnung Wilhelm Merton-Zentrum Die Direktoren des Wilhelm Merton-Zentrums sind Herausgeber einer Schriftenreihe mit dem Titel: Schriften zur Europäischen Integration und Internationalen Wirtschaftsordnung: Veröffentlichungen des Wilhelm Merton-Zentrums für Europäische Integration und Internationale Wirtschaftsordnung
Weiter geht es in dem ursprünglichen Artikel:
Zitat (...)Fischer-Lescano verfasste eine harsche Kritik der Doktorarbeit für die Fachzeitschrift Kritische Justiz, die in der neuen Ausgabe Ende Februar erscheinen soll. Der Professor ist Mitherausgeber des Fachblatts mit einer Auflage von 1800 Exemplaren, das politisch links zu verorten ist.(...)
Die Autorin des betreffenden NZZaS-Artikels äußert sich so:
Zitat Die Autorin des betreffenden NZZaS-Artikels, die Journalistin Klara Obermüller, findet das Verhalten «nicht sehr ehrenhaft und eigentlich auch nicht sehr klug». So etwas komme eigentlich immer irgendwann heraus, sagte die Autorin: «Es kostet ja keine Mühe, Anführungszeichen zu machen - vorne eins, hinten eins, die Quelle angeben und schon ist man schön raus und hat den Gedanken trotzdem drin.» Sie forderte den CSU-Politiker auf, «seinen Fehler klar» zuzugeben.
Sieht man sich weitere Artikel von Klara Obermüller an, stellt man fest das die Autorin durchaus breitgefächerte Themen behandelt. Und das rhetorisch sehr begabt und sehr gut. Das hat wohl KTzG genauso empfunden, für sein Vorwort. Hätte er reines Basiswissen oder fundierte wissenschaftliche „neue“ Erkenntnisse, Forschungsergebnisse etc. „nur“ abschreiben wollen, dann hätte er Fachliteratur zu Hilfe genommen, dass stelle ich mir so als Nichtpromo jedenfalls vor. Nicht das deshalb alles richtiger oder besser wäre, was man KTzG vorwirft, aber es relativiert schon ein bissl. Wie oft schreiben Zimmerleute zur gleichen Zeit ihre Meinung über ein Thema mit nur wenig Varianz der Worte. Nur der Eine kann es eben etwas rhetorisch ausgefeilter rüberbringen als der Andere. Ich persönlich freue mich oft darüber und stelle fest, so gut hätt ichs nicht hingekriegt, weis aber, das ich es genau so formuliert hätte.
Nun fehlt nur noch die Stellungnahme der rein zufällig über die Routineschiene zum Prüfer gewordenen Fachleute:
Zitat Jurist Hanschmann sieht Vorwürfe nicht politisch motiviert nzz.ch (…)Der Verfassungsrechtler Felix Hanschmann trat Vermutungen entgegen, dass hinter den Plagiatsvorwürfen politische Absichten stehen könnten. Er und Jusprofessor Fischer-Lescano hätten die Doktorarbeit des Politikers lediglich aus wissenschaftlichem Interesse gelesen, sagte er zum MDR. Die von den beiden Juristen verfasste Rezension soll im Fachblatt «Kritische Justiz» veröffentlicht werden. Es sei zwar richtig, dass die Zeitschrift eher im linken Spektrum stehe, räumte Hanschmann ein. Doch er und sein Kollege hätten die Arbeit als Verfassungsrechtler und Europarechtler gelesen. Er beteuerte: «Wir haben keine politische Motivation, es ist nicht unser Anliegen, Herrn Guttenberg zu stürzen!»(…)
Da hab ich dann doch meine Zweifel.
♥lich Nola
"In Deutschland gilt derjenige als viel gefährlicher, der auf den Schmutz hinweist als der, der ihn gemacht hat." - Carl von Ossietzky
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