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C.
Beiträge: 2.639
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18.02.2011 18:39 |
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RE: Zettels Meckerecke: Guttenbergs Diss
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Antworten
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Zitat von Nola Nicht das deshalb alles richtiger oder besser wäre, was man KTzG vorwirft, aber es relativiert schon ein bissl."
Liebe Nola,
vielen Dank für Deine Mühe und natürlich sind Deine Zweifel berechtigt, aber es nützt nichts und es relativiert nichts.
Ich verweise der Einfachheit halber auf meine ersten Gedanken zum Thema und bleibe dabei: „E pluribus unum“
Zitat von C. Guttenberg hat Anfang seiner Dissertation bei F.A.Z. abgeschrieben
Das ist heftig und stimmt. Sicherlich kann man sich auch von der FAZ inspirieren lassen, allerdings sollte im Jahr 2007 die Möglichkeit der Internet-Recherche bis nach Bayern vorgedrungen sein.
Da hilft es auch nicht mit dem Finger auf die Spürnase zu zeigen oder den medialen Wirbel zu schelten, ich schreibe nicht ab, und schon gar nicht in einer Einleitung, in der ich vollkommen frei vor mich hinplappern kann.
... Inwieweit die angeführten Stellen im Gesamtzusammenhang wesentlich sind, entzieht sich meiner Ahnung, allerdings ist es mehr als erstaunlich, dass Arbeiten von Journalisten als ungenannte Quellen der Erkenntnis herhalten müssen.
Ja, der Routinekontrolleur ist sicher kein politischer Freund Guttenbergs, allerdings macht er nichts ungewöhnliches, zumindest ich google auch nach, wenn mir was seltsam vorkommt. Ein Wunder, dass man da nicht früher drauf gekommen ist. Allerdings wäre mir die Dissertation eines Politikers schnurz, die haben zumeist was studiert, mit dem ich eh nix anfangen kann.
Es ist nicht der Überbringer der schlechten Nachricht zu tadeln, sondern den Urheber der Ursache, die zur schlechten Nachricht geführt hat. Herr Prof. Dr.* Andreas Fischer-Lescano hatte ein Motiv Guttenbergs Buch aus den hinteren Regalen mittels Rezension an das Licht der Öffentlichkeit zu zerren, da es bisher eine gemessen an der Prominenz des Autoren nicht angemessene Beachtung gefunden hat.
Zitat von Prof. Dr.* Andreas Fischer-Lescano Trotz des Popularitätsgrades des Verteidigungsministers und der Aktualität der Fragestellung fristet die Arbeit bislang ein Schattendasein. Neben einer eher zu devoten Rezension in der Zeitschrift „Die Öffentliche Verwaltung“, in der der Rezensent seinen staatsbürgerlichen Wunsch äußert, dass zu Guttenberg zukünftig als Minister ein Fachressort erhalten möge, in dem die „europapolitische Kompetenz der Bundesregierung auch nominal gebündelt wird“,1 finden sich einige oberflächliche Berichte in der Tagespresse über das Buch, die ihre Analyse im Grunde auf das Vorwort der Arbeit reduzieren. 2 Darüber hinaus ist der Text im Wesentlichen unbeachtet geblieben.
Als ich das gelesen hatte, musste ich erst mal herzhaft lachen, denn Prof. Dr.* Andreas Fischer-Lescano schenkt dem Text ein bißchen, dem Inhalt fast keine Beachtung außer einer kleinen Stilkritik:
Zitat Zu Guttenbergs Argumentation mäandert vor sich hin und zermürbt die Leser_innen durch seitenlanges Politsprech und die Nacherzählung rechtspolitischer Diskussionen im Konvent. Der Autor macht auch nicht ansatzweise deutlich, worin der aktuelle Erkenntniswert der seitenlangen Dokumentation zu den Gottesbezügen in Verfassungstexten liegt.
Damit ist die Rezension auch schon erschöpft und der Leser der Rezension etwas schlauer als zuvor, das Buch muss man nicht haben.
Es war ein Verriss geplant und es wurde, oh Wunder, ein Verriss. Herr Guttenberg ist bis an diese Stelle noch ganz gut weggekommen, bei Herrn Sarrazin wurden tausend Verrisse geplant und es wurden 1000 Verrisse, wobei nur ganz wenige der Rezensenten das Buch gelesen hatten und die anderen 950 schamlos die zum Teil falschen Erkenntnisse kopiert und mit Schmähungen versehen haben. Aber Journalisten sind keine Wissenschaftler sondern Entertainer und Stichwortgeber (allerdings hält die Kritik durch die Heymatwissenschaftsredaktion wissenschaftlichen Ansprüchen auch nicht stand).
Dann und hier muss ich mich korrigieren, es war kein spontaner Einfall, weil ihm etwas aufgefallen ist, sondern eine Routineprüfung, also ebenfalls geplant und die Sensation war da. Über das weitere Verfahren kann man geteilter Meinung sein, aber es war Guttenberg alleine, der sich das eingebrockt hat. Keine Relativierung möglich.
Nachtrag: Wenn Deine Signatur sagt: "In Deutschland gilt derjenige als viel gefährlicher, der auf den Schmutz hinweist als der, der ihn gemacht hat." - Carl von Ossietzky, dann ist Ossietzky hoffentlich diesmal widerlegt.
http://www.iceagenow.com/
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