Zitat von Stefanie es ist unanständig so zu tun, als könne man nichts dafür, dass eine zusammen gestückelte Arbeit mit Bestnote bewertet wurde.
Lepsius, liebe Stefanie, war meines Wissens nicht an dem Promotionsverfahren beteiligt. Neben Häberle war das ein Zweitgutachter, dessen Namen ich jetzt nicht parat habe; ich habe ihn irgendwo erwähnt. Er ist jetzt nicht mehr in Bayreuth. Häberle ist offenbar hereingelegt worden; er schweigt ja jetzt. Der andere hat sich meines Wissens auch nicht geäußert.
Manchmal wird allerdings von vier Gutachtern bzw. Berichterstattern gesprochen. Ob das stimmt und wer die beiden anderen sind, weiß ich nicht.
Diese könnte man bitten, sich zu erklären. Das, was Sie schreiben, trifft auf sie nicht zu. Sie tun nicht so, als könnten sie nichts dafür. Andere können logischerweise ohnehin nichts dafür.
Wenn jemand betrügt, dann ist der Betrüger schuld, nicht das Opfer. Das Opfer mag zu wenig mißtrauisch gewesen sein; aber das ist ja kein Schuldvorwurf.
Zitat Es ist nicht nur unanständig, es ist einfach höchst unglaubhaft, wie versucht wird, sich aus der Affäre zu ziehen und im gleichen Atemzug gesagt wird, zu Guttenberg aber sei der Ausbund an Unehrlichkeit, weil er genau das gleiche macht.
Das kann ich nicht nachvollziehen, liebe Stefanie, in keiner Weise. Sie stellen Täter und Opfer auf eine Stufe.
Zitat In Deutschland herrscht weiter das Prinzip, dass sich niemand strafrechtlich belasten muss. Zeugen und Beschuldigte können die Aussage verweigern, wenn sie sich dadurch belasten würden. Zu verlangen, dass zu Guttenberg sich strafrechtlich belastet, ist mit unserem Rechtsstaatsprinzip nicht vereinbar.
Das ist ein richtiger Hinweis, der in dieser Diskussion bisher in der Tat zu kurz gekommen ist; danke dafür.
Die Frage ist ja, ob strafrechtliche Konsequenzen zu erwarten wären, und ggf. welche. Wenn ich das recht weiß, gehört zum Tatbestand des Betrugs, daß man sich einen Vermögensvorteil verschafft. Ob die Rechtsprechung das beim Erschleichen des Doktorgrads generell bejaht oder ob es auf den Einzelfall ankommt, weiß ich nicht. Es gibt ja auch Doktoren, die Taxi fahren.
Wie auch immer - Guttenberg hätte, wäre er der Ehrenmann, als der er sich präsentiert, ja schlicht sagen können: Ich trete zurück und bitte die Universität Bayreuth, meine Promotion zu prüfen. Punkt.
Herzlich, Zettel
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