Zitat von Zettel Lepsius, liebe Stefanie, war meines Wissens nicht an dem Promotionsverfahren beteiligt. Neben Häberle war das ein Zweitgutachter, dessen Namen ich jetzt nicht parat habe; ich habe ihn irgendwo erwähnt. Er ist jetzt nicht mehr in Bayreuth. Häberle ist offenbar hereingelegt worden; er schweigt ja jetzt. Der andere hat sich meines Wissens auch nicht geäußert.
Wie kommen Sie darauf, dass ich denken könne, der sei in das Verfahren eingebunden gewesen? Habe an keiner Stelle so etwas behauptet.
Der stellt sich dreist hin, tut so, als habe die Uni überhaupt nichts mit der Note etc. zu tun, um seine Fakultät und den Professorenruf insgesamt zu "schützen". Dass kein Mensch, der bis drei zählen kann, dem das abnehmen wird, steht auf einem anderen Blatt. Der hält die Leute für blöder als sie sind, denn das man sich fragt, wie kam es dazu, liegt auf der Hand. Und jetzt so zu tun, als sei das alles nur zu Guttenbergs Verantwortung, ist einfach unredlich und höchst durchschaubar und dem Ruf der Wissenschaft tut er damit alles andere einen Gefallen. Mag sein, dass er bei denen damit durchkommt, welche die Wissenschaft gerne außen vorn halten wollen, bei diesem Skandal. Die bereit sind, die Augen davor zu verschließen, dass die Uni die Bestnote für eine zusammen gestückelte Arbeiten vergab und darüber hinaus auch noch als Erklärung gelten lassen wollen, sie seien geblendet worden. Der Rest aber wird sich nur denken, welch zweierlei Maß, von zu Guttenberg Ehrlichkeit verlangen, aber selbst jede offensichtliche "Mitverantwortung" an dieser Promotion mit Bestnote - die sich nicht zu Gutenberg selbst gegeben hat - abwälzen zu wollen.
Das ganze ist ja fast nur noch lächerlich. Die Wissenschaft sei geblendet worden. Arbeiten haben ohne Ansicht der Person bewertet zu werden und wer so etwas durchgehen lässt, stellt doch selbst in Frage, ob Wissenschaft wirklich so objektiv ist. Andernfalls müsste ein Aufschrei erfolgen, dass das Ansehen der Person niemals Maßstab der Bewertungen von wissenschaftlichen Arbeiten sein darf und erst recht nicht dazu führen darf, dass Bestnoten für zerstückelte Arbeiten gerechtfertigt werden.
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