|
Zettel
Beiträge: 20.200
|
27.02.2011 13:10 |
|
RE: Zitat des Tages: Lepsius über Guttenberg
|
Antworten
|
|
Zitat von Stefanie
Zitat von Zettel
Die Gutachter, die darauf hereingefallen sind, sind seine Opfer; so, wie die Oma Opfer ist, die auf den Enkeltrick hereinfällt.
Sicher lieber Zettel, Profs. müssen Arbeiten nicht bewerten können. Die können gar nicht dafür, wenn Sie nicht erkennen, dass eine Arbeit aus Zeitungsartikeln und Artikeln aus Reiseführern keine wissenschaftliche Bestnote verdient.
Plagiate müssen ja nicht geringe Qualität bedeuten. Soweit ich mir Beispiele in GuttenPlag Wiki angesehen haben, stammten sie ganz überwiegend aus seriösen Quellen. Es ist überhaupt nicht unwahrscheinlich, daß die Arbeit zu Recht mit summa benotet worden wäre, wenn Guttenberg sie selbst verfaßt hätte.
Es gibt allerdings zwei Probleme. Das eine ist, ob die Gutachter nicht die eine oder andere Textstelle aus dem Original hätten kennen können. Ich habe schon in einem anderen Thread geschrieben, daß ich das nicht beurteilen kann, weil ich nicht weiß, was ein Staatsrechtler an Literatur so gut kennen sollte, daß er sich wörtlich daran erinnert.
Das meiste, was man liest - und man liest bekanntlich als Wissenschaftler sehr viel - merkt man sich nicht wörtlich, sondern nur dem Sinn nach. Auf dieser Ebene der kognitiven Repräsentation kann man ein Plagiat in der Regel nicht erkennen.
Das andere ist, ob nicht Stilbrüche hätten auffallen müssen. Hierzu nun ist es interessant, daß Guttenberg ja in einem gewissen Umfang die Plagiate stilistisch zu integrieren versucht hat, indem er ihnen seine eigene aufgeblasene Sprache aufgestülpt hat.
Herzlich, Zettel
|