Zitat von Zettel
Zitat von Zettel Im zweiten Teil möchte ich mich später mit der Kampagne gegen Guttenberg befassen und auch damit, warum ich mich, wenn man so will, an ihr beteiligt habe.
Hier jetzt der zweite Teil.
Lieber Zettel,
Herr Guttenberg war mit der Veröffentlichung der Erkenntnisse von Professor Fischer-Lescano nicht mehr zu halten, auch wenn zu diesem Zeitpunkt der Umfang nicht bekannt war. Die eigentliche Kampagne war mit der Weitergabe der Erkenntnisse an die Süddeutsche Zeitung am 16.2.2011 abgeschlossen.
Das wirklich Komische an der Tragödie oder Tragische an der Komödie ist der Umstand, dass die Dissertation bei der medialen und politischen Karriere die geringste Rolle gespielt hat. Er hat sich am Sahnehäubchen seines Lebenslaufs verschluckt.
Es wurde im Zettels kleinem Zimmer [„E pluribus unum“,]bereits beim zweiten Kommentar die abschließende Beurteilung abgegeben, einem Zeitpunkt zu dem weder das Ausmaß noch Guttenbergs Reaktionen bekannt waren.
Zitat von Gorgasal Allerdings kann man einen Fall wie diesen sehr schön als Lackmustest dafür verwenden, inwieweit jemand Anstand und Integrität hat. Und Herr zu Guttenberg hat ganz offensichtlich keinen und keine.
Abgang Guttenberg. Thema vom Tisch. Dieser günstige Moment wurde leider verpasst. Was dann folgte, war keine Kampagne, sondern eine Kakophonie von Metadiskussionen, die noch lange nachhallen wird.
Zitat von Zettel Es gibt einen wachsenden Widerwillen gegen diesen Mehltau; gegen das rotgrünfeministische Einheitsdenken. Viele sehen die Akademiker als dafür verantwortlich an; infolgedessen gibt es auch ein Ressentiment gegen Universitäten, Professoren, Akademiker.
Das lasse ich mal als These im Raum stehen, bisher war mir das in der Form unbekannt. Das mir bisher bekannte Voruteil gegen die Forschung und Lehre kommt aus einer völlig anderen Richtung, die die Wissenschaft als Büttel der Industrie anprangert.
Zitat von Zettel Wenn die Frontstellung so gesehen wird: Wir - das einfache Volk - gegen diese Akademiker mit ihrem Dünkel, mit ihrem gesicherten Beamenstatus, dann ist der Multimillionär Guttenberg natürlich einer von uns, ja einer von "unseren Besten". Ein Opfer des Elfenbeinturms, sozusagen.
Die Frontstellung wird nicht so gesehen. Immerhin war Guttenberg, zumindest auf dem Papier, sogar ein mit "summa cum laude" ausgezeichneter Akademiker, ohne das es jemand gejuckt hat.
Zitat von Zettel Der schamlose Täter wird dann als einer wahrgenommen, den diese Professoren verfolgen.
Ich will Dir wirklich nicht zu nahe treten, aber die Professoren standen niemals im Rampenlicht, sondern wurden lediglich als Stimme aus dem Off wahrgenommen. Sie spielen, zumindest so weit mir bekannt, auch weiterhin in der Diskussion keine Rolle.
Zitat Man solidarisiert sich mit ihm aus demselben Grund, aus dem man Sarrazin gut gefunden hat: Weil endlich der Mehltau weg muß. Der betrügerische Multimillionär wird als der Anwalt des Kleinen Mannes gesehen.
Damit tust Du nicht nur Herrn Sarrazin, aber auch dem einfachen deutschen Volk äußerst unrecht. Guttenberg war nie Anwalt des kleinen Mannes, sondern Pop, Glamour, große weite Welt, Obama, Kennedy, Lady Di und Lady Gaga. Meistgelesene Artikel bei der BILD von heute -->Glamour-Paar: Aufstieg & Fall der Guttenbergs. Das ist schon keine Soap mehr, sondern großes Kino. Wer denkt da schon an ein paar verhuschte Professoren, Doktoranden und sonstigem grauem Mittelmaß
http://www.iceagenow.com/ Cooling is the New Warming
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