Zitat von vielleichteinlinkerDie "Nazis" kommen bei mir mit der "Gleichschaltung" gleich mit.
Es ist anmaßend ist im Namen von allen zu sprechen. In diesem Fall mach ich das trotzdem. Jeder (ich gehöre auch dazu) der unsere Medienlandschaft als „gleichgeschaltet“ bezeichnet, weiß schon um den Unterschied von damals und heute. In der Zeit des braunen Sozialismus hätten Leute wie Broder (auch wenn 100% arisches Blut durch seine Adern geflossen wäre), Matussek, Zastrow kein Wort sagen dürfen. Wer sich der Linie des Reichspropagandaministeriums nicht unterordnete ist rausgeflogen. Und wer diese Warnung nicht ernst nahm kam ins KZ. Im roten Sozialismus war das ähnlich. Leute wie Broder (wenigstens hätte seine jüdischen Eltern nicht interessiert), Matussek, Zastrow durften kein Wort sagen. Die Propagandaabteilung des Politbüros, Chefideologe Kurt Hager und Propagandasekretär Joachim Hermann (auch wenn ähnlich redete wie d-e-r Joachim Hermann war er doch eine andere Person) haben die Linie vorgegeben. Jeder wusste was Abweichlern passiert. Anfang der 80er haben in der Ostseezeitung Rostock mal zwei Vorlaute was versucht (wurde sogar einmal gedruckt) und sind sofort rausgeflogen.
Heute ist das anders. Es gibt kein Reichspropagandaministerium mehr und auch kein Politbüro. Trotzdem geht die Tendenz unserer Medien wieder in die Richtung, von der ich glaubte dass Ende 89 damit Schluss gewesen sei. Wenig Berichte, viel Agitprop, eine Kampagne jagt die nächste. Es ist noch nicht so schlimm wie in der Zeit der beiden Sozialismen. Aber es geht in die Richtung; und das macht mir Angst. Konrad Adam hat das Elend mal ganz gut auf den Punkt gebracht:
Zitat von Konrad AdamDie Parallelen zwischen den Fällen Kotzebue und Mannichl gehen also weiter. Sie ergeben sich dann, wenn man die Anmaßung, die damals von oben kam, durch die Anmaßung von unten ersetzt; wenn man die Zwangsjacke des politisch korrekten Verhaltens als zeitgerechte Nachfolgerin der Zensur versteht; und wenn man dem Gesinnungsdruck auch dann nichts abgewinnen kann, wenn er nicht länger durch Verbote, sondern, wie heute üblich, durch Lichterketten ausgeübt wird.
Der größte Unterschied zwischen damals und heute dürfte darin bestehen, dass die Presse seinerzeit nur im Wege der Einschüchterung davon abgebracht werden konnte, der Wahrheit nachzuspüren, während sie sich heute mit Abgeschriebenem zufrieden gibt und sich couragiert vorkommt, wenn sie nachspricht, was ihr die Regierung vorgesprochen hat.
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