Hallo Herr Zettel,
vielen Dank, dass Sie sich noch auf meinen Beitrag gemeldet haben.
Leider antworten Sie mir wieder Mal nicht inhaltlich. Bei so einem scharfen Denker wie Ihnen (wenn auch mit einer ganz anderen Weltanschauung als z.B. ich), sehe ich das Problem natürlich nicht in den Konjunktiven – wenn ich sicher auch schon mal eleganter geschrieben habe. Für den Beitrag folgenden Beitrag verspreche ich aber lieber mal nichts ;-)
Mit Ihrem versprochenen Verzicht auf politische Beiträge kann ich mich nun doppelt getrost aus Ihrem Blog abmelden, was ich hiermit tue.
Nur noch das ;-): Ich möchte ja nicht Salz in die Wunden streuen, aber ganz so einfach kann ich Sie von meiner Seite nicht davon kommen lassen – dafür habe ich durch Ihren Blog zu sehr gelitten (meine Verantwortung, da das mit dem Abgrenzen eh nicht so meine Stärke ist ;-)
Ich vermute selbstverständlich, dass Ihr politischer „Ausstieg“ nicht nur von langer Hand überlegt war und von den letzen Diskussionsverläufen nur „letztendlich“ ausgelöst wurde (der Wortlaut Ihres Statements scheint mir auch eher arg auf die Teilnehmerseite gemünzt), sondern auch mit Ihrer krassen Fehleinschätzung des Fukushima-Krisen-Verlaufs (Wunsch Vater des Gedankens? – was gerne auch mal den Blick auf die Wahrscheinlichkeiten verstellen kann...)
Für politische Berichterstattung und Schlussfolgerungen gehört halt nicht nur die Inanspruchnahme von – ich sag ja immer schon einschränkend – „möglichster“ Objektivität sondern auch deren Umsetzung.
Ich möchte Sie mit meinen Worten aber keinesfalls zu einer „Rückkehr“ ins Politische provozieren – nichts läge mir ferner.
Sie verstehen aber sicher, dass ich Ihren „Rückzug“ sowohl von Inhalt als auch Form als Glücksfall betrachte. Ich wage sogar die Hypothese, dass Ihre nicht zu geringe Anhängerschaft bzw. die hier versammelte weltanschaulich Gleichgesinnten, die ja eine beeindruckende Zahl darzustellen scheinen, sich schnell ein anderes Forum suchen werden. Die teilweise doch argen Entgleisungen mit zumindest wenig Belegbarkeit für recht wilde Theorien und sogar Beschimpfungen Andersdenkender (zum Glück kaum auf die vertretenden bezogen) sprechen dafür, dass ein sicher selten aber immerhin zu findender Schulterschluss in der „bösen“ Welt voller Ökoterroristen gut tut.
Einer Welt angeblich auch voller „Atom-Wahn“, für den mir leider bisher jegliche Definition (ein „Anti-„ gehört wohl noch dazu, und verlässliche Quellenangabe fehlt ;-). Sagen Sie mir mal, wer wirklich (!) auf die Idee kommt, die Studie von Greenpeace zum wissenschaftlichen Beweis für die Anfälligkeit von AKW bereits für „kleine“, recht leicht zugängliche Waffen als Terroranleitung zu verstehen. Ob das Anführen eines Zeitschriftenartikel (auch noch von einem Forumsteilnehmer zu ergänzen) aus einer wie auch immer als seriös einzuschätzenden Quelle reicht?
Ups, jetzt bin ich schon wieder zum Abschluss inhaltlich geworden – manche – aus meiner Sicht selbstverständlich – Haarsträubung lässt mich doch schwerlich „cool“ bleiben.
Schön, dass Sie aus was für welchen Gründen kurz einen Moment zur Reflektion inne gehalten haben. Ich hoffe, dass der Grund auch eine gewisse Selbsterkenntnis bzgl. dem Einfluss der eigenen Weltanschauung und damit verbundender Emotionalität auf die angeblich objektiver Berichterstattung beinhaltet– und der geradezu Pflicht zur ständigen Selbstprüfung.
Bitte senden Sie mir eine Persönliche Mail, wenn Sie es vielleicht eines Tages wieder nicht lassen können ;-), politische Kommentare (oder gar „objektive“ Berichte ;-) hier zu veröffentlichen – ich wäre gespannt auf eine Entwicklung. Ich hoffe nun, ich bin Ihnen aus Ihrer Sicht nicht mehr an den Karren gefahren als Sie mir aus meiner Sicht – man muss ja (oder kann je nach Perspektive) nicht ein Angebot zum Brückenschlag annehmen.
Schade, aber vielen Dank für die („fremden“) Anregungen – ich werde im web leider mehr als genug über manches in dieser Richtung stolpern, seien auch Sie von daher getrost.
Ich empfehle mich, mit freundlichen Grüßen
Patrick Weisser
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