Danke für diesen Artikel. Allerdings frage ich mich einerseits, ob "Aufarbeitung" und das Eingestehen eines so gewaltigen Verbrechens und Traumas rein menschlich überhaupt möglich ist. Kann man denn als Zeitzeuge damit leben, wenn man sich selbst bewusst eingesteht, dass man bei etwas so Einmaligem und unbegreiflich Schrecklichem tatenlos dabeistand oder gar aktiv beteiligt war? Man wird entweder verrückt oder man leugnet es. Andererseits interessiert das Thema die jüngeren Generationen doch gar nicht; wer soll es ihnen auch verdenken? Vielleicht war das noch anders bei der Generation der Kinder, die ihren Eltern in die Augen schauen wollten. Aber heutzutage? Man kennt das aus der Schule; der Deutschlehrer spricht "davon", der Geschichtslehrer, der PoWi Lehrer, hin und wieder auch mal der Kunst oder sonst was Lehrer. "Es" ist allgegenwärtig und geht irgendwo zwischen Pubertät, Schulstreß, Glotze und Facebook ins eine Ohr rein und ins andere raus. Die Art und Weise, wie in Deutschland über das Dritte Reich und den Holocaust unterrichtet wird, schafft eine unglaubliche Gleichgültigkeit dem Thema gegenüber. Es hängt den Schülern zum Halse raus. Der Holocaust wird "alltäglich", verliert die Aura des Unbegreiflichen und dann fangen die Schüler irgendwann an, darüber Witze zu machen. Das sage ich nicht leichten Herzens, unzählige Mitglieder meiner jüdischen Familie sind im Holocaust umgekommen. Die Aufarbeitung ist aber auf jeden Fall zur Farce geworden und ich sehe nicht, wie es besser werden sollte.
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