Ich bleibe mal beim "Du", aus den bekannten Raysonschen Eigensinnigkeiten heraus...
Zitat von Zettel Was würde Ihnen denn fehlen, hochgeschätzer Rayson, wenn es Sie nicht mehr gäbe?
Das ist nicht der Punkt. Ich habe nicht Angst davor, wie es mir geht, wenn ich nicht mehr bin. Sondern ich habe Angst davor, nicht mehr zu sein.
Zitat von Zettel Man kann vernünftigerweise vor der eigenen Nichtexistenz nur dann Angst haben, wenn man voraussetzt, daß man immerhin noch so viel existiert, daß man merkt, daß es nicht so schön ist, nicht zu existieren.
Das finde ich eben nicht. Ich möchte nicht, dass irgendwann Schluss ist. Ich möchte immer weiter atmen, gucken, denken, fühlen, lieben und hassen können. Davor, dass das irgendwann nicht mehr geht, und dass mein "Ich", das ich an mir momentan so schätze, unwiderruflich aus der Welt verschwindet, habe ich Angst.
Es ist übrigens keine ausschließliche Todesangst, denn das Gleiche, das Verschwinden des "Ich" tritt ja ein, wenn man z.B. extrem dement wird oder für alle Zukunft sein Gedächtnis verliert. In der Philosophie-Vorlesung "Star Trek III - Die Suche nach Spock" wurde es vom vulkanischen Botschafter, Spocks Vater, sehr gut untermauert. Für alle Nicht-Trekkies (bin eigentlich auch keiner): Im Film, äh - in der Vorlesung davor wurde der Tod Spocks behandelt. Allerdings näherte der sich kurz zuvor dem Schiffsarzt "Pille" McCoy und machte eine seiner rätselhaften vulkanischen Handbewegungen. Jetzt kommt der Botschafter und klärt Admiral Kirk auf: Vulkanier suchen sich, wenn sie ihr Ende nahen sehen, eine Person, der sie ihr gesamtes Wissen und ihre gesamten Erfahrungen übertragen. Damit kann die sterbliche Hülle entsorgt werden, ohne dass der Vulkanier wirklich gestorben ist, denn sein "Ich" ist damit aufgehoben und bewahrt. Das größte Grauen wäre es nun, wenn Spock dies nicht gelang, was der Botschafter zunächst vermutet, weil Kirk offensichtlich nicht der Empfänger war, denn das "Ich" des "Toten" manifestiert sich auch als solches in der Person, der es übertragen wurde, was bei McCoy dann zu einigen psychischen Problemen führte. Aber das ist eine andere Vorlesung...
Zitat von Zettel Irgendwie nicht sehr logisch, gell?
Willst du dich in Sachen Logik etwa mit Vulkaniern anlegen? 
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
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